Das Durcheinander um ISEK
(Wolnzach, hr)Was ist das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept? Diese Frage dürften sich nach den vergangenen Wochen wohl viele Wolnzacher stellen. Denn gerade nach den unterschiedlichen Medienberichten dürfte die Verunsicherung groß sein.
„Ich glaube nicht, dass uns diese Diskussion insgesamt weiterbringt“, so Wolnzachs dritte Bürgermeisterin Kathi Gmelch resigniert. Gerade die aktuelle Debatte rund um das zu betrachtende Gebiet kann sie nicht verstehen. „Wir haben uns im vergangenen Dezember einstimmig auf das Büro Schober geeinigt und dabei auch das Planungsgebiet in Abstimmung mit den Förderstellen der Regierung von Oberbayern festgelegt.“ Eine Sichtweise, die die Wolnzacher Opposition nicht teilt. Hier wird in einer Presseverlautbarung mitgeteilt, dass der Gemeinderat zwar den Planungsauftrag erteilt, nicht aber das Gebiet festgelegt hat.
Dem widerspricht Geschäftsführer Markus Rieder: „In der Dezembersitzung des vergangenen Jahres wurde auch der Bereich, der genauer untersucht werden sollte genau festgelegt.“ Die jetzige Diskussion um das Planungsgebiet ist für daher wenig nachvollziehbar.
Grundsätzlich stellt sich dabei schon die Frage, warum diese Diskussion gerade jetzt geführt wird. Weder im Dezember als sich vier Büros im Gemeinderat vorstellten, und dabei auch jeweils das Planungsgebiet skizzierten, noch in der ersten nichtöffentlichen Sitzung zu diesem Thema im Mai, war von einer Ausweitung des Planungsauftrags die Rede. Im Gegenteil: Wie Geschäftsführer Markus Rieder auf Anfrage bestätigte, war damals weder der Gabes, noch der Bahnhof ein Thema. Auch über den Wiesensteif wurde nur insoweit gesprochen, dass es dort Überlegungen gibt, einen Mehrgenerationenspielplatz zu erstellen. Warum nun also diese Diskussion?
Die einzige Antwort, die man hier findet, ist die Diskussion um einen alternativen Volksfestplatz. Sie wurde kurz vor der im Umweltausschuss ins Feld geführt. Dabei ist von Gemeinderat Josef Schäch eine Alternative präsentiert worden, die heute noch mehr Fragen als Antworten liefert. Eigentlich ist zur Volksfestdiskussion auch bereits alles gesagt und mehr noch geschrieben. Doch eines scheint nun offensichtlich, mit den Anträgen und der Forderung das Gebiet in Richtung Bahnhof zu erweitern, will diese Diskussion künstlich am Leben erhalten.
Was dies aber wiederum für den ISEK-Prozess bedeuten würde, dafür fand Wolnzachs dritte Bürgermeisterin klare und am Ende auch deutliche Worte: „So wie es aktuell um dieses Thema gestritten wird, produzieren wir ein absolutes Durcheinander!“ Eines, das aus ihrer Sicht für den Prozess kontraproduktiv ist. „Es ist nicht das Ziel, dass Einzelpersonen versuchen hier ihre Interessen durchsetzen, für die sie im Gemeinderat keine Mehrheiten bekommen“, so Gmelch weiter.
Trotz all der kontroversen Diskussion sieht sie jedoch den gesamten Prozess dennoch positiv. „In diesem Verfahren sieht man Wolnzach mit anderen Augen, man bekommt unterschiedliche Perspektiven. So ergeben sich auch künftige Handlungsfelder“, erklärt sie. Dabei ist, wie Gmelch betonte, nicht nur die Sicht der Gemeinderäte und der Fachplaner, sondern vielmehr die der Bürger. „Der ISEK-Prozess ist vergleichbar mit den Dorferneuerungsprogrammen. Man diskutiert gemeinsam und entwickelt dabei Handlungsfelder“, erläutert sie. Und so bleibt am Ende trotz all der Diskussion um Vorfeld auch ihr der Wunsch, dass zum Marktgespräch am 30. September möglichst viele Wolnzacher kommen werden, um mitzudiskutieren.
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