Planspiel Börse: Zwischen Bulle und Bär
(Pfaffenhofen, hr)Was sind Aktien? Wie funktioniert der Finanzmarkt und warum gehen die Aktienkurse an der Börse in den Keller? Die Börse scheint für viele erst einmal ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Um Schülern die Regeln des Finanzmarktes näher zu bringen, veranstaltet die Sparkasse zum nun mehr 35. Mal das Planspiel Börse. Dort können die angehenden Finanzexperten am virtuellen Parkett bewegen und erste Erfahrungen mit Anlagestrategien machen.
Über 300 Schüler aus sechs Schulen im Landkreis haben sich auch in diesem Jahr wieder für das Planspiel Börse angemeldet. Von 27. September bis 12 Dezember können sie nicht nur virtuell Wertpapiere und Aktien einkaufen, sondern vielfach auch zum ersten Mal an der „Börse“ spekulieren. Kurz gesagt: Learning by doing!
„Je besser junge Leute sich mit Wirtschaft und den Finanzmärkten auskennen, desto leichter haben sie später auch ihre eigenen Finanzen im Griff“, erklärt Marketingleiterin Brigit Distler. Wie komplex der Finanzmarkt dabei insgesamt ist, wie Faktoren eine Rolle spielen können, das erläuterte den Schülern Martin Behrens. Der Wertpapierexperte der Deka-Bank gab den Jungbörsianern einen Crashkurs in Sachen Finanzmarkt. „Natürlich gibt es immer auch Kursschwankungen, aber langfristig gesehen hat sich der Wert von Aktien verzwanzigfacht“, so Behrens. Die Gründe, die er dafür anführte waren einfach: zum einen die steigenden Preise, wo durch Unternehmen mehr Gewinn machen, und die steigende Weltbevölkerung. An dieser Entwicklung können alle die Aktien halten partizipieren.
Doch einfach Aktien kaufen und am Ende des Tages den Gewinn einstreichen, so einfach ist es dann doch nicht. „Die Wirtschaft bringt natürlich auf Risiken und als solches auch das Geschäft mit den Aktien“, so Behrens weiter. Er verwies in seinen Ausführungen nicht nur auf allgemeine Wirtschaftskrisen, wie 2008, sondern auch auf Firmeninsolvenzen. Dabei verwies der Fachmann darauf, dass auch wenn ein Wirtschaftszweig in trudeln gerät, deswegen noch lange nicht die gesamte Wirtschaft zusammenbrechen muss. Sein bestes Beispiel in diesem Zusammenhang: Siemens. Der Konzern hat nicht nur 170 Jahre auf dem Buckel, sondern auch zwei Weltkriege und fünf Währungen überlebt.
„Aktien zu kaufen das ist immer eine langfristige Entscheidung“, erklärte Helmut Müller, Leiter des Vermögensmanagements bei der Sparkasse Pfaffenhofen. Aus diesem Grund ist für ihn auch das Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig. „Uns geht es in diesem Zusammenhang nicht um das Zocken, sondern vielmehr darum dass die Schüler einen verantwortungsbewussten Umgang mit Aktien lernen.“ Die Langfristigkeit steht dabei im Fokus.
Vor diesem Hintergrund heißt es nun für über 300 Schüler aus dem Landkreis, auf geht’s an die Börse. Mit einem virtuellen Startkapital von 50.000 Euro können die Schüler Aktien kaufen und verkaufen, dabei nicht nur erste Erfahrungen machen, wie der Finanzmarkt und die Weltpolitik zusammenhängen, sondern überdies auch tolle Preise gewinnen.
So winken den sechs bestplatzierten Teams aus Deutschland Reisepreise nach Frankfurt oder Brüssel. Aber nicht nur bundesweit warten tolle Preise auch die Nachwuchsbörsianer. Geldpreise zwischen 50 und 250 Euro gibt es für die zehn besten Teams im Landkreis. Hinter welchen Gruppen am Ende der Bulle steht, das wird sich bis Jahresende zeigen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.