Kunst im Gut - Teil 2
(Scheyern, aem)Die 35. Auflage von „Kunst im Gut“ ist Geschichte - mit gutem Ausgang. Denn nachdem es gestern Nacht geregnet hatte, war zu befürchten, dass die Besucherzahlen zurückgingen. Aber pünktlich am Morgen hörte der Regen auf und die Veranstalter konnten in etwa die gleiche Besucherzahl wie gestern verzeichnen.
Im Musikcafe traten gestern das Duo Lea und Rainer. Heute Nachmittag eroberten John Long und Willie Salomon die Bühne. Mit seinen Blues-Rhythmen begeisterten die zwei das Publikum. Mit den „Münchner Moritäterinnen“, bewies Organisatorin Margit Grüner wieder einmal ein Händchen fürs bayrische Publikum.
Während einige Künstler bereits seit Jahren mit dabei sind, gab es heuer aber auch wieder Neuaussteller. Eine Künstlerin war Philine Görnandt. Die in Weimar und Berlin aufgewachsene Lichtdesignerin hat viele unterschiedliche Materialien ausprobiert und dann das Papier entdeckt. Ihre wundervollen Lichtskulpturen zeichnen sich durch filigrane Machart aus.
Ein weiterer Lichtdesigner, Reinhard Kreisl, zeigte wertvolle Alabasterlampen, eingebettet in edle Holzsorten, die aus der Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Christiane Demenat stammen. „Ich komme bereits seit einigen Jahren immer wieder sehr gerne hier in den Prielhof“, so Kreisl. Auf die Frage, ob denn die knapp 2000 Euro teuren Lampen hier an Ort und Stelle bar bezahlt würden, meinte Kreisl, dass ca. 80% seines Klientels nach einem Informationsbesuch beim Kunst im Gut die potentiellen Käufer sein Atelier aufsuchen würden.
Die vier Musiker der Band „Motovidlo“ aus Prag waren so etwas wie ein Dauerbrenner bei Kunst im Gut. „Bestimmt schon seit 15 Jahren sind sie mit dabei“, meinte Veranstalterin Margit Grüner.
Das Quartett brachte Unterhaltungsmusik gepaart mit witziger Gestik und Mimik gekonnt und ansteckend im Skulpturenpark dar.
Die Malerin und Bildhauerin Stefanie von Quast stellte mit ihren Skulpturen und ihrer neuen Bildserie „tätowiert“ hauptsächlich ästhetisch ansprechende, tätowierte Frauenkörper aus. „Natürlich geht es hier bei Kunst im Gut nicht hauptsächlich ums Verkaufen, sondern vielmehr ums netzwerken“, erklärte von Quast.
Ewald Schlinkert, der Ehemann der Malerin Barbara Schlinkert erklärte die unterschiedlichen Techniken bei den Kunstwerken seiner Frau. Die oben im Bild gezeigte „Hühnerserie“ sei eine Hommage an das Leben – die Bilder machen die Menschen fröhlich und sprechen sie auf ironische Weise an. Das Huhn war im Übrigen auch Impulsgeber dieser Serie“, so Schlinkert. „Meine Frau hatte nämlich 50 Hühner im Sauerland in Nordrhein-Westfalen vor dem Schreddern bewahrt.
Grundsätzlich wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Künstler, Designer und Kunsthandwerker allesamt ihre Ausstellungsstücke selbst nach eigenen Entwürfen, teils in eigens entwickelten Techniken und Werkstoffen gefertigt hatten. Das großartige Ambiente des idyllischen Scheyrer Klostergutes eignet sich schon seit Jahren perfekt für die Ausrichtung dieses außergewöhnlichen Events. Bei der Vielzahl der ausstellenden Goldschmieden, Modedesigner, Keramiker, Instrumentenbauer, Schreinermeister, Seifenhersteller, Bildhauer oder Maler konnte sichergestellt werden, dass sie allesamt professionelle Vertreter ihres Faches waren.
Fazit: Bei der Fülle der Anbieter und Aussteller sind zwei Tage Kunst im Gut definitiv zu kurz und der Eintrittspreis von 8,50 Euro absolut gerechtfertigt.
Es darf also mit Spannung dem nächsten Kunst im Gut am 6./7. Oktober 2018 entgegen gefiebert werden.
...lesen Sie morgen das große Interview mit Veranstalterin Margit Grüner
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