Lachen verbindet
(Mainburg, sh)„Mach dich frei!“ - von Vorurteilen. Gibt es gute und schlechte Ausländer? Was möchte der Irrgarten der deutschen Sprache mit dem Wort „nichtsdestotrotz“ anstelle eines einfachen „trotzdem“ bezwecken? Warum schwingt in „Ich kriege ein Brot“ ein gewisser Nachdruck mit? Wider prekärer Themen, schaffte es der Humorist Alain Frei aus dem bekannten Comedy-Ensemble „Rebell Comedy“ letzten Sonntag die Aula des Gabelsberger Gymnasiums Mainburg mit Lachen zu füllen.
Beinahe wäre er allerdings auf seinem Weg in die Hallertau stecken geblieben, denn eins fehlt der Nationalitäten reichen Stadt Mainburg – ein Bahnhof. Als der Comedian von seiner in Rohrbach gestarteten Odyssee im Auto eines Lehrers berichtet, protestiert aus den vorderen Publikumsreihen ein kleiner Junge ganz stolz: „Wir haben doch einen Busbahnhof!“. Jener besagte Busbahnhof entwickelte sich im Laufe des Abends zu Alain‘s Running Gag und auch der Geschichtslehrer erhielt seine Zeit im Rampenlicht.
Während der Entertainer die bekannte Geschichte des Wihelm Tell erzählte und gestikulierte, musste er passende Geräusche dazu zum Besten geben, wobei alle Anwesenden über die teils niedlichen Geräusche Tränen lachten.
Doch Alain Frei vermittelte nebenbei auch eine bedeutsame, wie brandaktuelle Message: Ganz getreu seinem neuen Programm „Mach dich frei!“ soll man sich von seiner Befangenheit gegenüber anderen Kulturen lösen. Doch auch aus nebensächlichen Zwängen soll man sich befreien, um den Fokus auf die wichtigen Dinge im Leben zu legen.
Dafür setzt sich auch das P-Seminar „Jeder ist anders. Gemeinsam auf dem Weg – zum Glück“ unter der Leitung von Renate Murmann ein, das den gebürtigen Schweizer im Rahmen der interkulturellen Woche an ihre Schule eingeladen hat. Ihr Name ist längst Programm, denn die 16 weiblichen Mitglieder des Seminars vereinen selbst schon mehr als zehn Nationen.
Das P-Seminar der Q12 mit Lehrerin Renate Murmann (rechts) und dem Schweizer Komiker Alain Frei (4.v.l.)
Ebenso breit gefächert war das Publikum in der voll besetzten Aula, in der nicht nur alle Altersklassen vertreten waren, sondern vor allem auch die unterschiedlichen Nationalitäten für ein buntes Publikum sorgten. Trotz der kulturellen Disparitäten schaffte es der Schweizer sie alle durch eins miteinander zu verbinden: Lachen.
Es entstand eine beinah intime Atmosphäre, wenn der bekannte Comedian auf seine lockere Art das Publikum in seine Jokes mit einbezog, wobei jegliche Distanziertheit vergeblich zu suchen war. Mit Humor für Vielfalt, mit Humor für Toleranz und Akzeptanz.
Ein Weg, den Alain Frei uns vorausgeht. Ein Weg, der im Gymnasium in Mainburg schon Einzug gehalten hat und der ohne die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Spendengeber nicht realisierbar gewesen wäre.
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