Es „herbstelt“ – auch beim Wirtshaussingen
(Fahlenbach, wk)Der Herbst ist halt die Übergangszeit vom warmen Sommer zum kalten Winter, und so war die Liederauswahl von den Organisatoren des monatlichen Wirtshaussingens im Vereinsheim Fahlenbach, Rosa Karger und Max Beer, genau richtig. Da ging es in den Texten um den Wald draußen, um den Regen oder um eine Brücke.
Und damit jeder der Sängerinnen und Sänger, die wieder fast den kompletten Saal des Vereinsheims füllten, wussten, was an diesem Gesangsabend Sache ist, war das erste Lied „Heit gibt´s a Musi“ (eine alte Volksweise). Und für alle die Geburtstag hatten, den anwesenden hallertau-Redakteur eingeschlossen, gab es das Geburtstagsständchen „Und wir wünschen Euch…viel Gesundheit und a langs Lebn“ und einem langen Jodler mit 1. und 2. Stimme (ein Zwiefacher aus dem Bayerischen Wald).
die MusikerInnen (v.l.): Max Beer, Karoline Frey, Elisabeth Rottler, Rosa Karger
Ein Bezug zur Holledau hatte das Lied „Im Woid draußt is a Eis´nkeinest“ mit dreizehn oder vierzehn Jungen drin und dem Michi, der gern an Eis´nkei fangn möcht´, flink auf die Baum naufklettert wie er den Madln nachrennt – ja das san de Holledauer Gwachser, die dringa zum Kaffee schon a Bier, Weißwürscht dazua, na ham ma gnua und singa dean ma bis in da Fruah.
Mehr aus dem Salzburger Raum stammte das Lied „Wanns nur lei regna tuat“. Dafür musste die 1. und die 2. Stimme zunächst geprobt werden, aber Rosa Karger und Max Beer unterstützten die Sängerinnen und Sänger natürlich wieder kräftig mit ihrer „Leitstimme“, an der sich die anderen orientieren konnten – und wenn wirklich jemand im Saal glaubte, einen falschen Ton angeschlagen oder den Takt nicht rechtzeitig erreicht zu haben, so ging das ohne Probleme im großen, gemeinsamen Gesang unter, dafür musste sich niemand schämen. Und das ist eben auch das Schöne an diesem gemeinsamen Singen – jeder kann mitmachen, ohne Angst vor Fehlern zu haben. – Das Lied führte natürlich vom Regen zum Schnee, aber Hauptsache war doch, dass es nicht schlechter wird („wenn´s nur so bleibt, ist´s mir scho recht, aber schlechter kann´s nimmer wern – wenn´s mir glei guat geht, mag mi net schern, aber viel schlechter darf´s nimmer wern). Und mit diesem Lied war schon die Einleitung zur etwas besinnlicheren Zeit mit dem Lied „Und unsa lieba Frau“, die wandern gehen wollt und einen armen Schefman trifft, den sie bittet sie in sein Schef eingelassen zu werden und als sie in der Mitte des tiefen Meeres ankommen, ertönen alle Glocken die sie ins Himmelreich führen; dort angekommen mit dem Schefmann, der Armen Seele, will Petrus nur sie einlassen, doch sie erreicht, dass auch die Arme Seele ins Himmelreich darf, weil diese jede Samstagnacht ein Lichtlein angezündet hat – ein nachdenkliches Lied, das auch schon auf die kommende ruhige Zeit hinweist.
Das nächste Wirtshaussingen im Vereinsheim Fahlenbach findet am Montag, 13. November, um 20 Uhr statt. Eintritt frei, kommen kann jeder, der gerne bayerische Lieder, egal ob lustig, frech oder nachdenklich, singen mag.
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