Betreten sein verboten
(Reichertshausen, aem)
Am gestrigen Samstag Abend traten die 3/5 Stachelbären (Roland Andre, Claus Drexler und Michael Eberle) in der Gemeindebücherei in Reichertshausen mit ihrem neuen Programm „Betreten sein verboten“ auf. Die Atmosphäre war anheimelnd, nicht nur durch die zum chillen einladenden Polstersessel und die angenehme Lichteinstellung in der Bücherei, nein in erster Linie dadurch, weil sich nur ganze 24 Zuschauer eingefunden hatten. Familiär – so könnte man diesen Abend bezeichnen. Aber die drei Stachelbären waren Profis genug um zu wissen, wie man mit so einer Situation umgeht und bezogen spontan anfangs die Zuschauer in ihr Programm mit ein.
Zweiter Bürgermeister Erwin Renauer kündigte die drei Stachelbären an
Das Programm an sich war wie man es von den Stachelbären gewohnt ist: Bissig, witzig, bitterböse. Eberle's Grimassen sind so einzigartig wie das gesamte Ensemble, das allein durch das Überziehen verschiedener Joppen, Kittel oder das Aufsetzen eines Käppis sofort einen Themenwechsel herbeiführte. Und Themen hatten die Drei genug im Gepäck.
Egal, ob sich Claus Drexler als Meteorologe Gedanken zum CO²-Ausstoß machte: „CO² ist Kohlenstoffdioxid und das heißt nichts anderes, als dass die Ochsn die Kohle haben“ oder der Schnaps im Roland Andre's Büro wegen des neuen Amtsleiters nicht mehr zwischen „schl“ und „schm“ stehen darf, Lacher gab es zuhauf. Was neu in diesem Programm oder anders ist: Zwischen den verschiedenen Zweier-, Dreier- oder Solonummern kommt immer wieder Michael Eberle als gefragter Arzt Dr. Türof auf die Bühne, der dann Claus Drexler Rede und Antwort zu verschiedenen Krankheitsbildern steht.
Einzigartig sind natürlich die Mimiken von Michael Eberle
Roland Andre's Solo über den Thermomix, der sogar fotografieren kann ist ebenso witzig wie Eberle's Panikattacken im Alltag aufgrund nicht gewaschener Hände. Dass das Bayrische dem Chinesischen eigentlich sehr ähnlich ist, wird beispielsweise so erklärt: Auf Hochdeutsch: „Die Zähne gezogen“, auf bayrisch: „d'zähn zogn“ und auf chinesisch: „zenzong“. Natürlich brachte Eberle fast zum Schluss noch seine politische Meinung über die in Deutschland weit auseinander klaffende finanzielle Schere rüber, der durch Erbschafts- und Maschinensteuer zu Leibe gerückt werden könnte und hinterließ bei Bühnenabgang ein sehr nachdenkliches Publikum.
Lediglich eine Handvoll Zuschauer gönnten sich die Stachelbären
Warum hier in Reichertshausen kein „volles Haus“ zustande kam, erklärten sich die Veranstalter, die Gemeinde Reichertshausen, auf Rückfrage unserer Zeitung so: „Zuerst rief ein Stachelbär an und wollte keinen Vorverkauf, dies haben wir berücksichtigt. Dann rief erst heute Nachmittag ein anderer Stachelbär an und fragte nach, warum es keinen Vorverkauf gegeben hatte“. Egal. Das wirklich sehenswerte neue Programm „Betreten sein verboten“ bringen die 3/5-Stachelbären nochmal: Am Samstag, den 11.11.2017 um 20 Uhr in Pfaffenhofen auf der intakt-Bühne. Also: Termin vormerken oder Karten bestellen – sollte es einen Vorverkauf geben.
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