Dolce vita in der Steinzeit?!
(Manching, hal/ce)Zwei aus Norditalien importierte prunkvolle Dolche aus Oberbayern (Roseninsel und Pestenacker, 4. Jahrtausend v. Chr.)
Wenn alljährlich viele tausend Bayern in den Ferien gen Süden strömen und im Gegenzug Oktoberfest-Gemütlichkeit italienische Gäste anlockt, so zeigt dies die tief verwurzelte Verbundenheit der beiden Regionen.
Aber schon in der Steinzeit stellten die Alpen keineswegs ein unüberwindliches Hindernis dar: Bereits die ersten Bauern beiderseits des Gebirges unterhielten ab etwa 5000 v. Chr. Kontakte, um seltene Rohstoffe und prestigevolle Prunkstücke zu erlangen. Die Entwicklung von angepassten Technologien ermöglichte die allmähliche Besiedlung des alpinen Raumes selbst und verbesserte die Beziehungen ganz erheblich. So verwundert es keineswegs, wenn uns im 4. Jahrtausend v. Chr. mit dem berühmten Ötzi ein perfekt ausgestatteter Mensch auf einer uralten Passverbindung im hochalpinen Gebiet begegnet. Gleichzeitig gelangten etwa kostbare Dolche aus italienischem Feuerstein – wie auch Ötzi einen besaß – regelmäßig bis hin zur Donau. Der aufblühende Austausch geht schließlich so weit, dass sich die Lebensweisen beiderseits des Brenners angleichen und für mehrere Jahrhunderte eine kulturelle Einheit zwischen Norditalien und Südbayern entstand.
Diese Entwicklung und ihre Hintergründe stellen Barbara Limmer M.A. und Dr. Joachim Pechtl M.A. vom kelten römer museum manching – beides ausgewiesene Steinzeitexperten – in einem öffentlichen Abendvortrag ausführlich dar.
Dienstag, 24.10.
Beginn 18.00 Uhr
Eintritt frei
Das Museumscafé und der Shop sind ab 18.00 Uhr geöffnet
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