Christoph Peters liest aus „Selfie mit Sheikh“
(Pfaffenhofen, mh)
„Selfie mit Sheikh“ ist der neue Band mit Erzählungen betitelt, den der Berliner Autor Christoph Peters zum Auftakt der Literaturtage im Festsaal des Rathauses vorgestellt hat. Kulturreferent und Schriftsteller Steffen Kopetzky hat den kurzweiligen Abend moderiert.
Eine überschaubare Teilnehmerzahl sagt noch lange nichts über die Qualität der Veranstaltung. Mit einem lockeren Gespräch, die beiden Schriftsteller kennen sich, gestaltete Steffen Kopetzky die Einführung. Allein die Bioagraphie von Christoph Peters könnte schon Bücher füllen, so vielseitig interessiert am Leben, der Kunst, der Religionen ist der 1966 geborene, ehemalige katholische Internatsschüler. (unter https://www.christoph-peters.net/ ist fast alles über den Schriftsteller, aus seiner Sicht zu finden)
Aus „Selfie mit Sheikh“ liest der Autor dann ein Stück, in dem es autobiografisch angelehnt, um den ersten Kontakt seines Protagonisten, mit dem Orient, dem Islam und die Folgen eines Moscheebesuches geht. Peters nimmt mich eindrucksvoll mit in die fremde Welt von Istanbul, lässt mich die Ängste dieser ersten Begegnung, sozusagen als Zweitbetrachter, miterleben. Die Sprache ist brillant, sein Vortrag mitreißend, hinter den geschlossen Augen entsteht Bild um Bild.
Nach einem neuerlichen Gespräch der beiden Schriftsteller, bei dem es speziell um die Konvertierung von Peters zum Islam geht, ist die Lesung auf einmal in Pakistan. Was ein einziges Foto, das gar nicht gemacht wurde, für eine Kette an Ereignissen auslöst, der Inhalt, des Textes. Auch hier wird es mystisch und die geteilten Erfahrungen beschäftigen mich noch bis spät in die Nacht.
Ein spannender und interessanter Mensch, dessen Neugier grenzenlos ist. Das Talent, seine Reisen auch noch in lesbare Texte zu gießen, die nicht nur von einer speziellen Gemeinde verstanden werden, ist an diesem Abend klargeworden. Sehr zu empfehlen!
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