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Incontri: Die verrückten Schuhputzer rockten die Halle

(Rohrbach, wk)

Wenn die „Crazy Hambones“ auftreten, dann geht es „rund“ in den Eckkneipen, denn mit ihrer Musik aus Blues, Rock und Boogie bringen sie die Menschen richtig in Schwung. Daher auch der Name, der im übertragenen Sinne „verrückte Schenkelklopfer“ bedeutet - damit sind die früheren jungen schwarzen Schuhputzer gemeint, die zur Unterhaltung ihrer Kunden einen Schenkelklopfer-Tanz vollführten.


Die Crazy Hambones waren am Wochenende mit ihrem Programm „Blues and Beyond“ in der Rohrbacher incontri-Halle und sie machten ihrem Ruf und Namen alle Ehre. Sie sind minimal instrumentiert und nehmen auf aktuelle Trends in der Musik keinerlei Rücksicht. Sie leben einfach den Blues und alle drei Musiker sind schon sehr lange in der Szene unterwegs. Da ist zum Beispiel Bandgründer Micha (Michael) Maass, der Schlagzeuger aus Jüterbog/Brandenburg, der schon als Kleinkind wusste dass er Schlagzeuger werden wollte; Brian Barnett aus London ist ein Meister an der Gitarre und Henry Heggen aus Jacksonville/Florida ist ein Genie an der Mundharmonika (Bluesharp), der mit einer Leidenschaft und Intensität sein kleines Instrument quält, um oft die höchsten oder schrägsten Töne hervorzuzaubern. Nicht umsonst ist sein Spitzname „Mr. Natural of the Blues“. Neben den Crazy Hambones waren und sind sie noch in vielen anderen Formationen europaweit unterwegs. Aber selbst in der jetzigen Formation sind die Berliner vor und nach dem Auftritt in Rohrbach quer durch Deutschland unterwegs, aktuell dann in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und danach in Großbritannien.

 
Ihre Musik ist einfach begeisternd und umwerfend, das machte sich auch im „incontri“ bemerkbar, denn da wippten nicht nur die Fußspitzen; der Oberkörper schwang mit, ebenso klopften die Finger den Takt auf den Tischen. Zum Ende des Auftritts tänzelten in den hinteren Reihen einige Damen und bei den Letzten Songs wurde eifrig im Takt mitgeklatscht. Die Hambones sagen selbst über sich: „Blues ist wie Lachen und Weinen, dicht an der Seele, beides kann man nicht imitieren, um echt zu sein, deshalb bleibt es für uns ein Abenteuer“. Denn sie lieben den Blues, so wie er schon seit gut 100 Jahren gespielt wird; ihre Musik wurde beeinflusst durch Muddy Waters, Walter Horton, und Little Walter. Jeder von ihnen hatte auch die Gelegenheit, den Gästen im „incontri“ mehrfach seine Solo-Performance zu zeigen, die die Gäste begeisterte. Und ohne Zugaben kamen sie natürlich nicht von der Bühne. Sie machten es sich einfach, indem sie beim letzten Song einfach runter ins Publikum stiegen und dort weiter sangen, denn singen konnten sie alle drei ganz gut, dazu brauchten sie keine weiteren Instrumente.

 

das Publikum steht zum Schluss begeistert          ...und die Band marschiert ins Publikum
 

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