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Welt-Kultur-Fest

(Rohrbach, wk)

Der Name Welt-Kultur-Fest mag zwar etwas verwirren, denn es wurde in Rohrbach nicht die Weltkultur gefeiert, sondern das Jubiläum des „Eine-Welt-Laden“ (25 Jahre) und die Buchhandlung Gabriel (20 Jahre), wobei beide natürlich zum einen für „Welt“ und auch für „Kultur“ stehen.


Das Foyer im oberen Geschoss der Turmberghalle war wirklich recht stimmungsvoll hergerichtet. Auf der kleinen Bühnen standen ein Sofa, so wie wir es von der Frankfurter Buchmesse kennen, und Stühle und Claudia Gabriel als Organisatorin hatte auch die Moderation übernommen. So interviewte sie im Laufe des Abends verschiedene Menschen, die ihren Weg mit dem Eine-Welt-Laden sowie mit der Buchhandlung begleitet hatten.

 

Talk mit Mitarbeiterinnen                                     Gesang von Christa Spies
Eröffnet wurde der Abend mit einer Trommelshow von Schülern der Trommelschule Wolnzach unter der Leitung von Schlagzeuger Rolf Berger und Tänzerinnen der Tanzschule Saphira Wolnzach. In der ersten Runde stellte Claudia Gabriel dann ihre Mitarbeiterinnen vor, die über ihre Lieblingsbücher mit ihr sprachen. Und dass die Damen auch andere Talente haben als Bücher vorzustellen, bewies dann Christa Spies als Sängerin. In einem anderen Interview sprach Claudia Gabriel mit der Sekretärin der Berufsschule über ihre Erfahrungen mit jungen Flüchtlingen und den Schwierigkeiten, die diese bei ihrer Integration haben; aber trotz aller Probleme lobte sie die Jugendlichen wegen ihrer Höflichkeit und ihres großen Eifers, etwas lernen zu wollen. Sie empfahl dabei das Buch „Im Meer schwimmen keine Krokodile“ über die Erfahrungen eines jungen Flüchtlings aus Afghanistan während seiner Flucht.

 

früherer Testleser Sebastian Koch                      Rolf Berger

 

Thomas Peter                                              Erinnerungen an alte Zeiten des Weltladens


Dass die Jugend nicht ganz aufgehört hat zu lesen, machte der frühere „Testleser“ von Claudia Gabriel, der jetzt 14-jährige Gymnasiast Sebastian Knoll, deutlich, der auch heute trotz digitaler Vernetzung immer noch gerne liest und in seiner Schule in der kreativen Schreibwerkstatt aktiv ist. Rolf Berger griff zur Gitarre und besang die Voodoo-Priester („…wenn die Priester in der Kirche weinen und die Alligatoren singen, dann ist es besser zu Hause zu bleiben…“). Thomas Peter, Ingolstädter Kripo-Beamter aus Baar-Ebenhausen, stellte seinen neuen Roman „Zwölf Uhr Läuten“ vor, in dem ein toter Polizeikollege, viel Weißwurst und Chinesen eine Rolle spielen, wobei er trotz einiger gelesener Abschnitte nichts weiter über seinen Roman verriet, um die Spannung zu erhalten.


Die Trommelgruppe „Tamatogo“ aus Geisenfeld brachte dann wieder Schwung in den Abend und die „Chefin“ Brigitte Peters stellte die Trommelgruppe und ihren Verein vor, der in Togo seit 20 Jahren mit Spenden im Ortsteil Yogon in der Hauptstadt Lomé ein Kinderheim und eine kleine Schule (Kinderheim Peters) betreibt, in der 17 Kinder betreut werden. Ein Lehrer/Hausmeister und eine Erzieherin betreuen die Kinder. Brigitte Peters kritisierte dabei die übliche Entwicklungshilfe, die durch Korruption überwiegend in den Taschen der Regierenden verschwinde – ihre Hilfe durch Spenden komme dabei direkt bei den Menschen an.

 

Gespräch mit Brigitte Peters                            Fair Trade Ware


Über den „Welt-Laden“ sprach Claudia Gabriel mit einer Mitstreiterin, die schon länger dabei ist als sie und die aus den Anfängen des Verkaufs „fairer Waren“ berichtete. Damals wurden die Waren ein Mal monatlich nach der Kirche verkauft, heute kann die Ware bei Claudia Gabriel in der Buchhandlung in der Hofmarkstraße gekauft werden. Jährliche Erlöse fließen in soziale Projekte, wie zum Beispiel auch in das Tamatogo-Projekt.


Und da zur Welt-Kultur nicht nur Trommeln aus Afrika, Bücher über die Welt, Tänze und Musik aus fernen Regionen gehören, trat als Schluss-Act das Irisch Folk Ensemble der Musikschule „realtime“ auf und brachte irische Stimmung ins Publikum.
 

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