Großes Köche-Kino
(Pfaffenhofen, rt)
Neu überdacht werden muss spätestens seit dem gestrigen Abend die Redewendung „Viele Köche verderben den Brei.“ Denn dass auch am Herd im Zusammenspiel mehrerer meisterhafter Küchenchefs eine überragende Menükomposition herauskommen kann, bewiesen Sven Tweer vom Moosburger Hof in Pfaffenhofen, Stefan Schrätzenstaller vom gleichnamigen Gasthof Schrätzenstaller in Hettenshausen und Christian Reichart vom Langenbrucker Gasthof Fröhlich bei der Auftaktveranstaltung zu den „Hallertauer Wildwochen“.
Gemeinsam, eine Premiere, stand das Trio um den Herd im Moosburger Hof, um ihren Gästen frisches Wild aus heimischen Revieren in einer exklusiven Zusammenstellung kredenzen zu können. Im Rahmen der „Hallertauer Wildwochen 2017“ wird nämlich alljährlich in der Region auf die Besonderheiten des aromatischen Wildbrets hingewiesen. Dazu beteiligen sich ausgewählte Gaststätten und Restaurants mit eigenen Kreationen an diesen kulinarischen Wochen und servieren dabei feine Wildspezialitäten.
Von Tweer, Schrätzenstaller und Reichart gab es vergangenen Montagabend ein hervorragendes Vier-Gänge-Menü, bestehend aus mariniertem, rosa gebratenem Rehrücken an Mesclunsalat (eine Mischung von Salaten und Zichorien) mit Grantapfel und Vollkorn- Croûtons (Schrätzenstaller), gefolgt von Wildconsommée mit Hirschleberklöschen (Reichart); als Hauptspeise kam die Gerollte Wildsau mit Kubenpfeffersauce daher, die von Pastinake und Katoffelbaumkuchen begleitet wurde (Tweer). Für den Nachtisch, zusammengesetzt aus einem Maronen-Kürbismuffin mit Kürbiskompott und Mascarpone-Limoneneis, zeichnete das Trio gemeinsam verantwortlich. Tweer sprach dann auch von einem „großen Kino, dass wir die Köche an einen Herdblock gebracht haben.“ Eine zum Essen passende Bierbegleitung gab es obendrauf und musikalisch wurde das Programm von der Jagdhornbläsergruppe der Pfaffenhofener Jägervereinigung gestaltet.
Der stellvertretende Pfaffenhofener Landrat Anton Westner betonte in seiner Begrüßungsrede den guten Geschmack und die hervorragende Fleischqualität des heimischen Wildes. Auch Martin Braun, Vorsitzender der Jägervereinigung Pfaffenhoifen hob den Bio-Charakter des Wildbrets hervor. Gleib ob es sich um Wildschwein, Reh oder Hase handle, „das Fleisch von frei lebenden Tieren ist seit jeher eine vorzügliche Dellikatesse, die nicht nur zu ganz besonderen Anlässen auf dem Speiseplan stehen sollte.“ Für die Jäger gehöre der verantwortungsbewusste Umgang mit Wildbret zur Ausbildung und ständige Fortbildung stelle später sicher, dass der Verbraucher ein hervorragendes Primärprodukt, also Natur pur, auf den Esstisch bekomme. Für kommendes Jahr stellte er angesichts der gelungenen Zusammenarbeit ein „Wildgrillen“ zusammen mit Tweer in Aussicht.
Organisiert werden die Aktionswochen von den jeweiligen Kreisstellen des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands mit Unterstützung des Hopfenland Hallertau Tourismus. Die „Hallertauer Wildwochen“ dauern von Mitte Oktober bis Ende November und es beteiligen sich 16 Gaststätten und Restaurants aus der Hallertau daran: Gasthaus Pfaffelbräu, Hotel Moosburger Hof und Trattoria da Flavio in Pfaffenhofen; Gasthaus Söltl in Reichertshofen/Hög; Gasthof Fröhlich und Hotel-Gasthof Häußler in Langenbruck; Gasthof Schrätzenstaller in Hettenshausen; Wirtshaus zum Wilden Hirsch und Nepomuk Stub´n in Wolnzach; Klosterschenke in Scheyern und der Landgasthof Rockermeier in Unterpindhart. Im Landkreis Kelheim und Freising sind es die Espert-Klause in Mainburg; Gasthaus Paulus in Neustadt/Marching; Gasthaus Randlkofer in Volkenschwand-Leibersdorf; Gasthof Eisvogel in Bad Gögging und das Gasthaus Spitzer in Osterwaal.
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