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Ein Gefühl von Heimat

(Wolnzach, hr)

Joseph Vilsmaier (li.) war am Ende vom Applaus und dem Zuspruch überwältigt.

„Hoamat“, wie der Bayer gerne sagt, ist mehr als nur ein Ort oder ein geographischer Begriff – es ist ein Gefühl. Eines, das sich nur schwer beschreiben und noch schwerer filmen lässt. Dennoch wagte sich der Regisseur Joseph Vilsmaier zum zweiten Mal an ein solches Projekt und erntete auch in Wolnzach dafür ein „sagenhaft“.

Von der Zugspitze bis Bamberg, von Lindau bis Regensburg – vier Jahre ist Joseph Vilsmaier mit seinem Team quer durch Bayern gereist, immer auf der Suche nach dem, was den Freistaat ausmacht. Dabei ging es dem Filmemacher nicht darum, Zahlen, Daten und Fakten zu präsentieren, sondern ein Gefühl zu transportieren.

Monika Amper und Joseph Vilsmaier nach ver Vorstellung. Beide waren begeistert.

„Heimat ist ein starkes Gefühl, eines, das jeder in sich trägt und das jeder mit etwas anderem verbindet“, erklärt Vilsmaier. Eben diese Vielfalt hat der Münchner versucht, in 90 Minuten einzufangen. Trachten, Feste, kirchliche Feiertage sowie Traditionen standen ebenso im Zentrum wie die Raumfahrt, die Automobilindustrie oder andere bayerische Hightechzweige. Mehr aber waren es die Menschen, auf die Vilsmeiers Dokumentation den Fokus legte.

Mit Humor, Charme und der nötigen Spontaneität hat der Münchner gemeinsam mit Monika Gruber das bayerische Lebensgefühl eingefangen. Über 25 Stunden Filmmaterial haben beide in den vier Jahren gesammelt und die eigene Heimat aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet. „Mein persönliches Highlight ist heute noch das Ochsenrennen“, erklärt Vilsmeier nicht ohne ein Schmunzeln auf dem Gesicht. Eine Szene, die auch zahlreiche Wolnzacher herzhaft lachen ließ.

Wie in einem Kaleidoskop ist es ihm gelungen, Bayern in der ganzen Vielfalt zu zeigen und das „Mia san mia“ einzufangen. Es ist nicht sein erster Film, der sich mit der Heimat beschäftigt. 2012 trat er eine „Traumreise durch Bayern“ an. Sie führte den Münchner an einzigartige Orte. Eine Region hatte er aber fast vergessen: die Hallertau.

Im neuen Werk widmet er sich ausführlich der Seele des Bieres – dem Hopfen. So ging er nicht nur im deutschen Hopfenmuseum auf Spurensuche, sondern war mit seinem Team auch auf dem Bauernhof von Rudi Pfab, um die Ernte filmisch einzufangen. Mit viel Herzblut ist ein Film entstanden, der die Lebensart, die "Gmiatlichkeit", aber genauso die Veränderungen zeigt – und das mit dem nötigen Wortwitz.

„Dieser Film ist wirklich sagenhaft“, so Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold. Einem Urteil, dem sich das Kinopublikum anschloss. „Es ist eine Liebeserklärung an Bayern“, fügte Monika Amper an. Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Bei so viel Lob und Beifall war am Ende der Regisseur selbst überwältigt. „Ihnen ist es wie keinem anderen gelungen, Bayern in seiner ganzen Vielfalt darzustellen – und das mit einer Bildgewalt, die einfach beeindruckend ist“, erklärte Machold. Ab Donnerstag ist „Bayern – sagenhaft“ im Wolnzacher Kino jeweils um 17 Uhr beziehungsweise um 19 Uhr zu sehen.


 

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