Einmal Aderlass, bitte
(Scheyern, aem)Am gestrigen Dienstag war es in Scheyern wieder soweit: Der Blutspendedienst kam und die Blut spendierfreudigen Scheyrer kamen zuhauf. Geöffnet war die Johann-Andreas-Schmeller-Mittelschule für die Blutspendeaktion von 15 bis 20 Uhr. Aber auch die letzten, die sich noch kurz von 20 Uhr anmeldeten, wurden natürlich noch zur Ader gelassen. Denn unser perfektes medizinisches Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht funktionsfähig.
Anton Gänger, hauptamtlich im Landratsamt Pfaffenhofen (AWP) tätig, sitzt ehrenamtlich an der Anmeldung
Zuerst erfolgte die Anmeldung, danach musste ein Fragebogen ausgefüllt , das Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin hinter sich gebracht werden und dann hieß es „Schlange stehen für den Aderlass“. Das eigentliche Blutspenden dauert in der Regel nicht länger als 10 Minuten. Ein halber Liter pro Person wird abgezapft.
Arztgespräch
Täglich werden in Bayern rund 2.000 Blutspenden für die Versorgung von Verletzten und Kranken benötigt. Viele Operationen, Transplantationen und die Behandlung von Krebspatienten sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich. Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Jeder Dritte von uns ist mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen.
Kurz nach 19.30 Uhr standen die Menschen noch Schlange für das eingehende Arztgespräch. Gestern waren zwei Ärztinnen in Scheyern mit dabei, weil laut Erfahrungswert von Dora Holzmayr, der ehrenamtlichen Leiterin des Blutspendeteams für Verpflegung, Rotes Kreuz Kreisverband Pfaffenhofen, in der Regel in Scheyern etwa mit 130 SpenderInnen gerechnet wurde. „Mein Team und ich sind ehrenamtlich zweimal jährlich hier in Scheyern und viermal jährlich in Pfaffenhofen tätig. In Pfaffenhofen allerdings immer gleich an zwei Tagen (Freitag und Montag). In Pfaffenhofen sind aufgrund der Spendenbereitschaft allerdings stets drei Ärzte nötig; in Zukunft werden wir wahrscheinlich einen vierten Arzt brauchen“, so Dora Holzmayr, die gestern mit acht weiteren ehrenamtlichen Helfern zusammen mit dem hauptamtlichen Blutspendeteam für den reibungslosen Ablauf sorgte.
Dora Holzmayr (links) und drei ihrer Teamkolleginnen, die im Hintergrund dafür sorgten, dass es sich die Blutspender hinterher bei Speis' und Trank gut gehen lassen konnten
Edgar Böckl-Beer bei der Arbeit
Egar Blöckl-Beer, hauptamtlicher Leiter des Blutspendeteams aus Regensburg, war gestern mit seinem Team erstmals nach Scheyern gekommen. „Unser Team besteht aus medizinischen Fachangestellten, Rettungsassistenten und Krankenpflegern. In Bayern gibt es 20 Blutspendeteams und wir werden halt eingesetzt, wo wir gerade gebraucht werden. Wir fahren heute nach getaner Arbeit mit dem Scheyrer Blut wieder zurück nach Regensburg. Zusammen mit den Blutspenden der weiteren drei Regensburger Blutspendeteams werden die Blutspenden dann nach Wiesentheid zur Blutkonservenaufbereitung gefahren; in Wiesentheid ist das zentrale Aufbereitungslager. Das heutige Blut wird innerhalb eines Tages aufbereitet und die Fahrer nehmen die Blutspenden von gestern als frische Blutkonserven wieder mit zu ihren Standorten. Diese sind im übrigen 42 Tage lang haltbar“, erklärt Egar Böckl-Beer unserer Zeitung.
Nächster Blutspendetermin im Landkreis: Freitag, 10.11.2017 15 Uhr bis 20 Uhr Grund- und Mittelschule Reichertshofen
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