Dauerbrenner Einbruch
(Wolnzach, rt)Georg Schmidpeter (r.), Vorsitzender des Wolnzacher Obst- und Gartenbauvereins, lud als Fachreferenten zum Thema Einbruchsprävention Hauptkommissar Kay Heller von der Geisenfelder Polizeiinspektion zum Vortrag ein. Foto: Raths
Ein Dauerbrenner ist und bleibt das Thema Einbruch. Gerade jetzt in der Herbstzeit bei frühem Dämmerdungsbeginn. Dies nahm Georg Schmidpeter vom Wolnzacher Obst- und Gartenbauverein kürzlich zum Anlass, Hauptkommissar Kay Heller von der Geisenfelder Polizeiinspektion in den Gasthof zur Post einzuladen, um aus erster Hand Präventionshinweise von ihm zu erhalten.
Die Geisenfelder Polizei habe den Anspruch, die Dienststelle mit den wenigsten Wohnungseinbrüche zu werden, sagte Heller eingangs. Das haben ihm die Gartler vermutlich spätestens nach seinem engagierten Vortrag abgenommen. Die reinen Zahlen deuten schon darauf hin, dass es nicht verkehrt ist, sich mit dem Thema Einbruch zu beschäftigen: Von Oktober 2016 bis September 2017 gab es im Geisenfelder Dienstbereich je einen Einbruch in Baar-Ebenhausen und Ernsgaden, zwei Einbrüche in Münchsmünster, jeweils drei in Reichertshofen und Vohburg, sieben in Wolnzach und ganze elf in Geisenfeld.
„Besonders die psychischen Belastungen können für die Geschädigten enorm sein“, weiß Heller aus langjähriger Erfahrung. Immerhin dringen die Täter oftmals bis in den Kernbereich privater Lebensführung ein. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Wohnung geschützt wird. Materieller Schaden sei zu ersetzen, so Heller, der psychische nicht. Man könne nur erahnen, was ein Wohnungseinbruch für Betroffene bedeutet, wenn Fremde im Bettzeug oder der Kleidung wühlten. In Verlust gerate dabei nämlich auch das Sicherheitsgefühls und das Gefühl der Geborgenheit in der eigenen Wohnung. Schlimm sei auch, unwiederbringliche Andenken in fremden Händen zu wissen, verbrecherischen Händen obendrauf. Einbrecher, die häufig aus dem Ex-Jugoslawien, zunehmend aus der Ex.Sowjetunion kämen oder osteuropäische Minderheiten zuzurechnen seien, brauche nur wenige Sekunden, um in ein mehr oder weniger ungesichertes Haus zu kommen. Deshalb seien präventive Maßnahmen besonders wichtig.
Heller empfahl etwa die Fenster und Terrassentüren mit einer sogenannten Pilzkopfsperre nachzurüsten. Zusätzlich wies der Fachmann auf zahlreiche weitere Möglichkeiten hin, die Wohnung zu sichern - bis hin zur Anschaffung eines Hundes. Wichtig sei, durch entsprechende Maßnahmen das Entdeckungsrisiko für die Täter signifikant zu erhöhen, etwa durch technische Vorkehrungen: „Stehlen sie ihm die Zeit.“ Dabei sei jeder Bürger gefordert. Ein ebenso einfaches wie effektives Mittel sei beispielsweise, den Zweitwohnungsschlüssel nicht vorsorglich unter den Fußabstreifer zu legen. „Die Täter kennen jedes Versteck“, so Heller. Lieber deponiere man ihn beim Nachbarn, ohne ihn mit Namen und Anschrift zu kennzeichnen.
Überhaupt sei ein gutes nachbarliches Miteinander, wozu auch ein gegenseitiges aufeinander aufpassen gehöre, nicht zu unterschätzen. Bei zweifelhaften Beobachtungen sollte man sich nicht scheuen denn Notruf 110 zu wählen. Bei der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt gibt es mit den Kriminalhauptkommissaren Rainer Öxler und Alfred Berger für die gesamte Region 10 (Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Eichstätt und Stadt Ingolstadt) Fachberater, die Bürger kostenfrei über alle sicherheitsrelevanten Themen informieren. Das Beratungsangebot reicht von einfachen, aber wirksamen Tür- und Fenstersicherungen, bis zur komplizierten Alarmanlage – und sie kommen sogar ins Haus. Beide Polizisten sind unter den Rufnummern 0841/9343-3730 oder 0841/9343-3731 zu erreichen.
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