aMaivoi begeistert
(Hettenshausen, aem)Gestern Abend zeigten die fünfköpfige Formation aMaivoi im Hettenshausener Schrätzenstaller Saal, was sie mit ihrem neuen Programm „wurmstichig“ so drauf hatten. Und die Besucher waren begeistert. Carolin, Heidi, Reinhard, Richard und Wolfgang aus Haag an der Amper spielten das Programm zum dritten Mal. Die Location war optimal, die Bewirtung bewährt gut und das Musikkabarett aus dem Freisinger Landkreis brachte die Lachmuskeln zum Dauereinsatz.
Durch das knapp zweistündige Programm zog sich wie ein roter Faden eine eingangs gespielte Melodie, zu der sich die Zuschauer einen Text einfallen lassen sollten. Der Sketch des älteren Ehepaares, wie eine gestresste Hausfrau (Heidi) nach zig Ehejahren das Hinterher-Räumen der Sachen ihres Mannes (Richard) leid ist und nun mit der Männererziehung beginnt, wurde in vier lustigen Varianten aufgeführt. Mit Schimpfen, einer List, den weiblichen Reizen oder zuletzt sogar mit Tiefenpsychologie versuchte Heidi ihren Richard umzuerziehen. Doch letztendlich bleiben eingefahrene Gewohnheiten bestehen.
Berührungsängste mit dem Publikum gab es bei den Darstellern keine. Weil Heidi nach einem Sketch ihre Gummistiefel nicht mehr von ihren nackerten Füßen bekam, forderte sie kurzerhand einen Herrn in der ersten Reihe auf, ihr diese auszuziehen.
Dass eine Hand die andere wäscht, zeigt die TÜV-Szene. Stein des Anstoßes war das Auto des Herrn Kaminkehrers, weil „die Bremsen bremsen net so, wia Bremsen bremsen sollen“, der sich dann aber daran erinnern kann, dass ihm offensichtlich ein Schreibfehler beim Kachelofeneinbau des TÜV-Prüfers untergekommen war und das Baujahr statt 1989 halt 1998 gewesen sein muss. Und schon verstand man sich. Per Handschlag und dem Du.
Tränen lachte das Publikum auch, als Heidi als vhs-Dozentin versuchte drei Babys, nämlich Jan, Henning und Heiko in der Früherziehung Wörter beizubringen. Ein schwieriges Unterfangen, aber das in der 4. Unterrichtsstunde erlernte Wort „I-Phone“ wussten alle drei noch aus dem effeff, obwohl ihnen das Wort Mama schwer fiel.
Zwischen den lustigen Aufführungen brachten Carolin und Heidi immer wieder mal teils nachdenkliche, teils witzige, teils böse Gedanken in Liedform zum besten. Erwähnenswert sind hier auf alle Fälle die klaren und reinen Sopran-Stimmen der Beiden. Ein echter Ohrenschmaus.
Herzerfrischend, aber auch nachdenklich war die Szene beim Anwalt. Während beinahe alle Güter wie fünf Autos, Häuser und Ferienwohnungen einvernehmlich aufgeteilt waren, kam es dann bei Zuteilung der Kinder zu Unstimmigkeiten. Als der Anwalt bei Nichteinigung das Wort Kinderheim aussprach, viel es den beiden Streithanseln wie Schuppen von den Augen, dass es diese Möglichkeit ja auch noch gibt.
Carolin holte sich einen „Helfer“ aus dem Publikum auf die Bühne. Daniel (zweiter von links auf obigem Foto) musste jeweils mit „Ja Mama“ antworten, was natürlich zur Erheiterung des Publikums erheblich beitrug.
Sehr anschaulich - und um den Ehefrauen die Angst zu nehmen - wurde demonstriert, wie es bei dem geplanten Thailandflug zugehen würde.
Letztendlich wurde dann der Text für die eingangs erwähnte Melodie gefunden und alle sangen mit: „Ich hab im Ohrwaschel drinna an Wurm, der mag nimmer raus, er macht sichs do dann gemütlich und sagt: Des ist jetzt mein Haus. - Aus!“
Natürlich kamen die fünf witzigen Darsteller von aMaivoi nicht einfach so davon. Zwei erklatschte Zulagen rundeten den sehr gelungenen, lustigen Abend ab. Prädikat: Einfach sehenswert.
Weitere Infos: www.facebook.com/aMaivoi
Nächste Vorstellung: 3. Februar 2018 in Landshut.
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