Roland Hefter – Musikkabarett in Gambach
(Gambach/Rohr, wk)Er war wieder einmal in Rohrbach, genauer gesagt in Gambach auf Einladung des Obst- und Gartenbauvereins Rohr-Gambach. Der Vorsitzende des Vereins, Stefan Maier hatte es geschafft, den nicht nur in München bekannten Musikkabarettisten Roland Hefter nach Gambach einzuladen und mit 140 Gästen war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt.
Roland Hefter ist Rohrbacher Kabarettfreunden schon vom Gasthaus Zeidlmair bekannt als er vor 18 Monaten zusammen mit seinen Kollegen Keller Steff und Michi Dietmayr als „3 Männer - nur mit Gitarre“ auftrat. Roland Hefter ist außerdem bekannt als Kopf der Münchener Kult-Band „Isarraider“. Er ist wahrlich kein Kind von Traurigkeit und ein politischer Kopf durch und durch, doch das lässt er in seinen Liedern und Geschichten, die er immer wieder dazu erzählt, nie direkt durchblicken. Er ist in der bayrischen Mundart-Szene der Liedermacher fest verankert und deckt das breite Spektrum von Kleinkunst, Kabarett, und Comedy ab. Dabei begeistert er sein Publikum nicht mit platten Liedtexten, sondern mit oftmals hintergründigen Gedankenspielen. Sie schöpfen sie aus dem vollen Leben seiner Münchener Heimat (geboren in Waldperlach). Sein politisches Engagement zeigte sich übrigens bei seinem Internet-Aufruf im Februar dieses Jahres – er forderte seine Fan-Gemeinde auf, jeweils einen Euro zu spenden. Sollten 1,5 Mio. Euro zusammenkommen, wäre das das Gehalt, das Trump in seiner 4-jährigen Amtszeit erhalten würde. Dieses Geld hätte er damals Trump gegeben haben mit dem Angebot, sofort auf das neue Amt zu verzichten. Leider kamen dabei etwas über 10.000 Euro zusammen, die Roland Hefter, wie vorher versprochen, „amnesty international“ gespendet hat. Besonders geärgert hatte er sich über unflätige Angriffe im Internet und Drohungen wegen dieser Aktion.
Der mit inzwischen 50 Jahren noch junggebliebene Liedermacher und Musik-Kabarettist aus München erzählte bei seinem Auftritt in Gambach seine Lieder und G´schichten aus der Mitte des Lebens, wie wir sie alle kennen, von Wünschen, Träumen aber auch den wunderbar schönen Momenten, die das Leben schreibt. Ebenso von peinlichen Situationen, Fehlern oder auch Niederlagen. Alles auch immer in kleine, charmante Anekdoten und Gedanken verpackt, die aber immer mit einem Augenzwinkern drauf aufmerksam machen, dass es in unserer Heimat kaum Grund zum Jammern gibt, weil es uns im Vergleich mit vielen anderen Menschen in verschiedenen Orten auf dieser Welt mehr als gut geht. Und er kann sich kein anderes Land zum Leben vorstellen als Bayern.
Dass er mit 4o Jahren aus seinem Beruf in der Werbebranche ausgestiegen ist, hat er bis heute nicht bereut – es war für ihn eine Befreiung. Früher hatte er als Workoholic immer zu 100 Prozent gearbeitet, bis er sich mal entschied, nur noch zu 80 Prozent zu arbeiten – und niemand hat´s gemerkt, denn 800.000 auf dem Konto und gesund seien besser als 1 Million und krank, so sein Resümee. Sein Song „Du bist nie die Nummer eins“ war damals eine Liebeserklärung an seinen Verein „1860“, nur der Schluss des Refrains „…und trotzdem ist aus dir was geworden“, passte zwar nicht mehr auf den Verein, aber sonst auf alle Fälle des Lebens, von denen er im Lied sang. Seit zwei Jahren hat er endlich die wahre Liebe gefunden, einen Hund (Golden Retriever), der damals alt und krank war und nur noch wenige Monate zu leben hatte, doch durch seine liebevolle Betreuung immer noch lebt. Für diesen Hund hat er inzwischen mehr Geld ausgegeben, als jemals für eine Frau.
Mit all seinen Sprüchen und Texten hatte er immer die Lacher auf seiner Seite, sei es beim Kampflied gegen den Neid, dieses sinnlose Gefühl oder das Lied über den Kartoffel-Einkauf, wobei ihm egal ist, welche Kartoffel speziell für welches Gericht ist – er möchte eine Kartoffel für Alles – das gelte auch für Werkzeug fürs Auto oder Handyladekabel. Sein Motto dabei „I dat´s macha“. Und was er auch machte, was eigentlich einzigartig ist, er verkaufte an dem Abend neben seinen CD´s auch Fußmatten mit einem kessen Spruch drauf – die gingen weg wie “geschnittenes Brot“.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.