Herz der Arbeiterwohlfahrt
(Pfaffenhofen, ce)
Sie gründete 1919 die Arbeiterwohlfahrt und war eine bemerkenswerte Persönlichkeit in schweren Zeiten: Marie Juchacz. Sie war ausserdem Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Ihr Leben und Wirken steht im Mittelpunkt der sehenswerten Ausstellung im Rathaus, organisiert vom Kreisverband der AWO.
Die Zimmermannstochter Marie Juchacz geboren 1879 Landsberg an der Warte lebte ein typisches armes Frauenleben der Zeit. Dienstmädchen war sie, Fabrikarbeiterin und schliesslich Schneiderin, schnell Mutter von zwei Kindern. Früh trennte sie sich von ihrem Mann, übersiedelte nach Berlin, wo sie – alleinerziehend - den ersten Weltkrieg erlebte und überlebte.
Schon 1908 trat sie in die SPD ein, wurde zur talentierten Rednerin, setzte sich für Frauenrechte ein. Von der Gründung der Arbeiterwohlfahrt bis 1933 war sie Vorsitzende. Gleichzeitig wurde sie 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, wo sie als erste Frau eine Rede hielt: Für das Frauenwahlrecht.
Mit Beginn des zweiten Weltkrieges gelangte sie über Paris, Marseille und Martinique nach New York, erst 1949 kehrt sie nach Deutschland zurück. Dort wurde sie Ehrenvorsitzende der AWO.
Der AWO-Kreisverband wurde vor 70 Jahren in Pfaffenhofen, Geisenfeld und Wolnzach wieder gegründet. Der Geburtstag des Sozialverbandes bot die Grundlage der sehenswerten Ausstellung. Die Arbeiterwohlfahrt zählt heute rund 400.000 Mitglieder, beschäftigt 145.000 Menschen hauptamtlich.
Die Ausstellung zeigt nicht nur das Leben der vielseitig engagierten Marie Juchacz, sondern spiegelt auch die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt vor dem Hintergrund der Weimarer Republik bis in die Nachrkiegszeit. Neben zahlreichen historischen Fotos bieten auch die Dokumente einen Blick in jene schweren Zeiten des Umbruchs.
Ausstellung im Rathaus bis 8.12.2017
Montag 8 – 16 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Freitag 8 bis 12 Uhr
Donnerstag 7 bis 18 Uhr
Jeden ersten und dritten Samstag 9 bis 12 Uhr
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