Im Stadtrat: Zahlen, Zahlen, Zahlen
Verkehrsplaner Robert Ulshöver von der Stadt-Land-Verkehr GmbH München hatte die Stadträte vorgewarnt: er wolle sie mit Zahlen zuschütten – und so kam es denn auch. Der zeitlich größte Punkt der Tagesordnung war dem Thema Verkehr in Geisenfeld gewidmet, denn die von Ulshöver vorgetragene Verkehrsanalyse war sehr umfangreich.
die Stadträte mögen keine Fotos während der Sitzungen
Die Stadt Geisenfeld hatte das Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, um Lösungsvorschläge für die Geisenfelder Verkehrsbelastung zu finden. Doch Ulshöver machte anfangs deutlich, dass der Kfz-Verkehr in Geisenfeld in 2015 im Vergleich zu Zählungen aus den Jahren 2005 und 2010 deutlich niedriger lag. Zunahmen des Verkehrs waren fast nirgendwo festzustellen. So gab es zum Beispiel in der Münchener Straße zwischen Zell und B300 im Jahr 2010 insgesamt 10.058 Fahrzeuge, im Jahr 2015 waren es 9.317. Auch der Schwerlastverkehr lag in 2010 bei 601 Fahrzeugen, in 2015 dagegen bei 488. Auch bei der gründlichen Aufnahme des ruhenden Verkehrs war die ermittelte Situation entspannt, so dass er auch kein Parkplatzproblem in der Stadt sah. Aber insgesamt war der Schwerlastverkehr bei der B 300 für die Bundesstraße deutlich zu hoch, vor allem durch Sattelschlepper – dies ist wohl auf den Umgehungsverkehr zurückzuführen, der die Autobahnmaut sparen will, doch das dürfte sich spätestens nach einer Einführung der Maut für Bundesstraßen ändern.
Der Durchgangsverkehr in Geisenfeld liegt bei 25 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens, der Binnen- und Ziel-/Quellverkehr dagegen bei gut 40 Prozent. Beim Durchgangsverkehr sind die Zielorte Ingolstadt, Manching und Vohburg. Dass Geisenfelder oft mehr als ein Auto besitzen (45 Prozent, ein Auto35 Prozent) liegt vor allem an den schlechten öffentlichen Verbindungen des Nahverkehrs, so dass die Menschen auf ihr Auto angewiesen sind. Die Autodichte verführt aber auch dazu, innerhalb der Stadt das Auto auch für kurze Strecken zu benutzen, denn 65 Prozent aller Wege werden mit dem PKW zurückgelegt, 12 Prozent dagegen mit dem Fahrrad, obwohl Geisenfeld wegen seiner flachen Lage ideal für Radler wäre (abgesehen natürlich von der Regens- und Augsburger Straße).
Die gesamten Daten sind vorerst nur die Analyse des Geisenfelder Verkehrs, Schlussfolgerungen und Vorschläge wollen die Planer erst im Dezember 2017 bzw. Januar/Februar 2018 erarbeiten und dem Stadtrat dann vorstellen. Doch das war einigen Stadträten schon zu spät, deshalb wollten sie schon jetzt einige Ideen hören, wie Johann Schranner (CSU), der wissen wollte, wie denn der LKW-Verkehr aus der Stadt rausgehalten werden könne, ob es nicht ein Durchfahrtverbot geben könne. Planer Ulshöver winkte ab, denn das Innenministerium in München lasse in solchen Fällen nicht mit sich reden. Für Dr. Wolfgang Hollweck (USB) war dagegen erfreulich, dass aufgrund der Parkplatzanalyse keine Tiefgarage erforderlich sei, bzw. dass sich durch die Verkehrsüberwachung die Parkplatzsituation entspannt habe (Edith Schultz, CSU). Dem widersprachen Gerda Hetzenecker (FW) und Henriette Staudter (USB), die sehr wohl den Bedarf für Dauerparker sahen. Dem konnte wiederum Planer Robert Ulhöver nicht zustimmen. Deshalb wird es interessant, was das Planungsbüro als Schlussfolgerungen aus der Analyse zieht und welche Vorschläge unterbreitet werden.
Weitere Punkte der Tagesordnung waren der Antrag des Caritas Zentrums Pfaffenhofen für einen Zuschuss (1.300 Euro), die Anträge auf Nutzung der Anton-Wolf-Halle für den Baby- und Kindersachen-Basar am 16/17.3.2018 sowie von der Geisenfelder Faschingsgarde für den Galaball am 30.12.2017, die Schlüsselübergabe am 6.1.2018 sowie das Gardetreffen am 21.1.2018. Alle Anträge wurden einstimmig gebilligt. Erfreulich war auch die Mitteilung von Bürgermeister Christian Staudter, dass die Kosten für den neuen Kindergarten an der Hallertauer Straße im geplanten Rahmen liegen – der Kindergarten wird bereits seit drei Wochen genutzt, die offizielle Eröffnung erfolgt am 24.11.2017.
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