Braucht Bayern ein Update?
(Wolnzach, sh)Jeder sicherte sich gleich sein "Neues Bayern" von Martin Hagen (3.v.l.)
Martin Hagen war nicht zum ersten Mal zu Besuch in der Hopfenmetropole. Gerne erinnert er sich an die Zeit, als er vor 10 Jahren schon einmal bei der Hopfenernte mitgeholfen hatte. Auf Einladung des FDP Ortsverbandes führte ihn sein Weg kürzlich erneut nach Wolnzach. Doch dieses Mal sollte es um etwas völlig anderes gehen: sein erstes Buch „Das neue Bayern“, ein Sammelband, welcher Grundlage für eine äußert zukunftsweisende und spannende Diskussion war.
Der Freistaat Bayern wird 100 und einmal mehr steht unser Land vor einem großen politischen, wirtschaftlichen, und sozialen Wandel. Globalisierung, Digitalisierung, Urbanisierung sind die Megathemen unserer Zeit. Sie verändern unsere Gesellschaft und die Art, wie wir morgen leben und arbeiten werden. Eine solche tiefgreifende Veränderung macht auch eine Veränderung im Denken nötig. Für Martin Hagen, dem langjährigen Geschäftsführer der bayerischen FDP, steht fest: Unser Land braucht ein Update!
Eine Autorenwidmung für sein persönliches Exemplar erhielt Thomas Stockmaier
Geboren in La Spezia (Italien) und aufgewachsen im Landkreis Rosenheim, engagiert sich der ehemalige Pressesprecher des Deutschen Bundestags für eine zukunftsorientierte Politik und die Bildungschancen junger Menschen. Außerdem ist Martin Hagen Direktkandidat für den Stimmkreis Rosenheim-Ost. „Wolnzach hinterlässt einen bleibenden Eindruck, deshalb komme ich immer wieder gern“, sagt er mit einem Lachen im Gesicht. Ein guter Freund, mit dem er auch schon hopfengezupft habe, ist Marktgemeinderat Thomas Stockmaier, selbstverständlich auch anwesend in der kleinen, aber feinen Runde.
Auf die Frage was ihn zu seinem Buch bewogen hat, antwortet Hagen: „Ich hatte einfach Lust, einmal jenseits von Plakatslogans zu denken und aufzuzeigen, welche Entwicklungen unser Bayern verändern“. Wenn es nach dem Autor geht, dann hinkt die bayerische Politik der gesellschaftlichen Realität hinterher: „Bayern ist zweifelsohne ein großartiges Land, in dem es sich hervorragend leben lässt, seine Regierung aber hält immer noch zu sehr am Status Quo fest, der den Herausforderungen von morgen nur mittelmäßig gewachsen ist“, so Hagens Meinung.
In seinem Buch vereint der Herausgeber eine Reihe kluger Persönlichkeiten, die allesamt Zukunftsperspektiven skizzieren. Nicht jedes Thema ist dabei genuin landes-bzw. parteitypisch. „Mein Buch gibt verschiedene Meinungen von unterschiedlichsten Seiten wider. Es soll ein Anstoß sein für eine noch zu führende Debatte“. Aber diese Debatte sei ihm wichtig. Gerade auch im Hinblick auf das bevorstehende Wahljahr.
Thomas Neudert von der FDP Ortsfraktion freute sich besonders, zur Diskussion auch zwei Interessenten der Bayernpartei aus Baar-Ebenhausen begrüßen zu können. Daniel See und Matthias Schreiber wollten wissen, inwiefern das liberale Denken der FDP mit einer Abspaltung Bayerns vom Rest der Bundesrepublik vereinbar sei und ob diese dem Freistaat mehr Auftrieb geben würde. Doch Hagen äußerte so seine Zweifel, ob Bayern ohne Deutschland um so viel besser da stünde.
Von der „Eigenstaatelei“ halte er ohnehin nicht viel. Was er denn ändern würde, wenn er einmal an die Stelle von Horst Seehofer treten könnte? Die Spaltung von Stadt - Land aufzulösen. Man müsse aufpassen, dass die ländlichen Regionen nicht zu sehr abgehängt würden und sich dann politisch in eine Richtung entwickeln, die man nicht haben will. Dem Freistaat, so Hagen, würde es sicher nicht schaden, die CSU mal für eine Legislaturperiode draußen zu haben.
Ein Geschenk für den bereichernden Besuch gab es aus den Händen von Thomas Neudert
Gleichzeitig wisse er aber auch, wie schwer es ist, eine Jamaica Koalition zu bilden. „So viele Ansichten unter einen Hut zu bringen, da fehlt mir ein bisschen die Fantasie“.
Im Laufe des Abends kamen weitere äußerst fortschrittliche und zukunftsweisende Themen wie künstliche Intelligenz oder autonomes Fahren zur Sprache. Was auf uns zukommt, wird sicher noch sehr spannend !
Wer mehr über die Zukunftschancen unseres Freistaats erfahren möchte, dem sei das Buch „Das Neue Bayern. Warum unser Land ein Update braucht“ ans Herz gelegt. (Friedl-Brehm Verlag) Es ist zum Preis von 5 Euro zu haben.
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