Gedenken an die Opfer von Kriegen und Vertreibung
(Pfaffenhofen, wk)Schnellen Schrittes näherte sich der vom VdK organisierte Schweigemarsch im Fackelschein vom Haus der Begegnung über die Ingolstädter Straße dem Friedhof, um dort an der Gedenkstätte den Gefallenen beider Weltkriege zu gedenken. Vertreten waren Abordnungen von Behörden, Bundeswehr, Feuerwehr und Reservisten.
Neben Pfarrer George Spanos und Landrat-Stellvertreter Anton Westner war als Vertreter des VdK Nikolaus Ostermeier als Redner anwesend, der als Jugendlicher mit 17 Jahren noch die letzten Kriegstage als Soldat miterlebt hatte.
Nikolaus Ostermeier dankte als Vertreter des VdK allen Anwesenden für ihr Erscheinen, dem stellvertretenden Landrat, Altbürgermeister Prechter, Vertretern der Bundeswehr, Feuerwehr und Behörden. Er gedachte allen, die gestorben waren durch Krieg und Gewaltherrschaft. Er dankte aber denen, die nach dem Krieg das Land wieder aufgebaut hatten und gezeigt hatten, dass Deutsche auch teilen konnten. Die Nachkriegsgeneration könne sich das Leid von damals gar nicht mehr vorstellen und die Gräber der Kriegstoten würden das politische Versagen vor Augen führen, deshalb sollten die Kriegsgräber ein Zeichen des Gedenkens sein, aber auch zu einer Versöhnung über den Gräbern führen. Von Deutschland aus sollte nie wieder ein Krieg ausgehen, war seine dringende Mahnung.
Landrat-Stellvertreter Anton Westner erinnerte daran, dass der 2. Weltkrieg über 65 Millionen Tote und Millionen von Versehrte verursacht hatte und dass jeder Ort und jede Familie Tote zu beklagen hatte und einer ganzen Generation die Zukunft genommen wurde. Und immer noch gebe es weltweit jeden Tag Krieg und die Menschheit sei vom friedlichen Zusammenleben abgekommen. Gewalttätige Regime würden Menschen verführen, die dann in Kriegen umkommen. Den Menschen müsse öffentlich bewusst gemacht werden, wie zerbrechlich doch der Frieden sei, der nicht nur Tod sondern auch Vertreibung bedeute.
Pfarrer Spanos gedachte in seiner Ansprache allen Gefallenen beider Weltkriege, Männern und Frauen, Vertriebenen, Flüchtlingen, den Toten anderer Völker und Rassen und denen die im Widerstand gegen die Gewaltherrschaft gestorben sind. Ebenfalls erinnerte er an die vielen Toten der Kriege und Bürgerkriege nach Ende des II. Weltkriegs und den Opfern von Hass und Gewalt heutiger Tage. Spanos hatte ein kleines Kreuz aus drei Nägeln dabei, die symbolisch für die Nägel standen, die in der von Deutschen im Krieg zerstörten Kathedrale in Coventry standen und als Zeichen der Versöhnung und des Zusammenkommens stehen sollen. Dabei erinnerte er auch an die zerstörte Berliner Gedächtnis-Kirche und die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden.
Musikalisch wurde die Gedenk-Zeremonie begleitet von der Blasmusikern der Stadtkapelle. Nach den Ansprachen wurden Kränze am Gedenkkreuz niedergelegt.
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