Knedl und Kraut
(Mainburg, sia)
Früher waren die Wirtshäuser immer voll, heute schaut das anders aus. Knedl und Kraut, drei schneidige Burschen aus dem Oberland haben sich zusammengetan, um dieses Elend zu beenden und dem Publikum verloren gegangenes bayrisches Kulturgut wieder näher zu bringen. Mit ihrem Programm „Lachlederne Wirtshausmusi“, begeisterten sie in der Mainburger Stadthalle.
Die Drei haben instrumental und gesanglich so ziemlich alles Drauf. Die Drei, das sind „Juri“, Jürgen Lex aus Pullach bei München, der ehemalige Lehrer und ein wahres musikalisches Multitalent mit Integrationshintergrund, denn er ist eigentlich gebürtiger Niederbayer. Daniel Neuner aus Garmisch, der mit viel Witz und seinem bayrischen Charme das Publikum gleich für sich gewinnen konnte. Dazu Toni Bartl aus Partenkirchen, Weltmeister auf der diatonischen Harmonika von 1996 und der Initiator von Knedl und Kraut.
Ganz nach dem Motto: Des is unser Stubn und do bin i dahoam! Das urige und wahrscheinlich einmalige, selbst gebaute Bühnenbild, eine Wirtshausstubn wackelte zwar manchmal bedrohlich, war aber einfach perfekt. Bei Wirtshausgsangl übers Jagern, Wildern und die Liebe zum Schnupftabak verging das zweistündige Programm wie im Flug. Daniel Neuner bewies sich nicht nur beim Witze erzählen und seinen Zaubertricks, stimmlich schwenkte er von der quengelnden piepsigen Frauenstimme mühelos zu Tenor Ivan Rebroff.
Ob Gehstock, altes Sägeblatt, Luftpumpe, oder Heugabel, das Trio konnte einfach mit allen möglichen Gegenständen Musik machen und so wanderten sie von Lambada zur ungarischen Tschardasch, vermischt mit bayrischer Wirtshausmusik. Als Zugabe zauberten Toni und Daniel noch weitere selbstkreierte Instrumente aus dem Klohäuschen und spielten den E-Schaufel-Tango mit Schubladengitarre. Einen Abend mit „Knedl und Kraut“ muss man erst mal sacken lassen, so ein Feuerwerk aus unterschiedlichen Instrumenten und gesanglicher Höchstleistung. „Einfach super, des san absolute Profis“ war die abschließende Meinung der Zuhörer.
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