Dozzler & Kasehs – zwei Wiener bringen den Blues
(Rohrbach, wk)Lange war er nicht mehr in Rohrbach im „incontri“ – Christian Dozzler, der Wiener Blues-Musiker, der schon seit über 15 Jahren in Texas lebt und immer wieder allein oder mit Partnern auf Europa-Tournee geht. Zuletzt war er vor genau 5 Jahren im „incontri“ – mit der Sängerin Robin Banks. – Heuer kam er mit dem Wiener Gitarristen Hannes Kasehs.
Beide sind Musiker der Spitzenklasse und haben sich dem Blues verschrieben. Christian Dozzler, Blues-, Boogie Woogie- und Zydeco-Multi-Instrumentalist und Sänger, der immer noch so aussieht, als wäre er aus der früheren Hippiezeit übrig geblieben, brillierte am Klavier, seinem Erstlingsinstrument, aber auch mit der Mundharmonika –er hätte aber ebenso am Akkordeon faszinieren können. Mit seinem früheren Partner, dem Wiener Hannes Kasehs, tourte Christian Dozzler lange Jahre als Duo und in der Bandformation Christian Dozzler & The Blues Wave durch Europa und sie fanden sich in diesem Jahr wieder zu einer gemeinsamen Tour, die den Abschluss im Rohrbacher „incontri“ fand. Hannes Kasehs kann man mit Fug und Recht als den „Goodfather of Wiener Blues“ bezeichnen, denn er fördert wöchentlich Talente im Wiener „Louisiana Blues Club“, wenn er nicht gerade selber mit seinem Blues Trio oder mit anderen Formationen unterwegs ist. Er hat sich schon mit 14 Jahren dem Blues verschrieben, wie er selbt sagt.
Beide Musiker spielten im „incontri“ als Duo oder auch einzeln und es war im Publikum immer wieder die Begeisterung zu spüren, wenn sie ihnen die Blues-Rhythmen in die Körper jagten – da konnte niemand still sitzen bleiben, da gingen Oberkörper, Füße oder gelegentlich nur die Köpfe im Rhythmus mit. Hannes Kasehs brauchte bei den Stücken keine elektrische Gitarre, ihm reichte eine leicht verstärkte Akustikgitarre (eine 1942 Martin Guitar), die er sich von Christian Willisohn vor Ort ausgeliehen hatte, denn sie kamen beide eigentlich ohne Instrumente, wenn man mal von der Bluesharp von Christian Dozzler absieht und dem Flügel für ihn, der ohnehin auf der „incontri“-Bühne steht. Es war ein leidenschaftliches Blues- und Countryblues-Festival, das beide boten und es zeigte, wie sie trotz der vielen Jahre Trennung immer noch gut aufeinander eingestellt sind. Die Zuhören waren begeistert und spendeten immer wieder kräftigen Applaus und ganz ohne Zugabe durften die beiden natürlich nicht die Bühne verlassen – aber das hatten sie ohnehin schon eingeplant.
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