Grandiose „Luthermesse“
(Wolnzach, wk)Als glanzvoller Schlusspunkt des Lutherjahres in Erinnerung an den Anschlag von Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg, brachte der Kirchenchor der evangelischen Auferstehungskirche Wolnzach die von Michael Schütz verfasste Luthermesse mit Chor und Streichorchester zur Aufführung.
Das neue, große Projekt des Chores der Auferstehungskirche war die extra zum Reformationsjubiläum komponierte „Luthermesse“ des Berliner Komponisten Michael Schütz. Luther selbst, der zwar schon seine Predigten in deutscher Sprache hielt, nutzte die lateinische Sprache aber anfangs immer noch für die Liturgie. Die „Luthermesse“ von Schütz aus 2016 (Uraufführung in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin) vereinigt lateinische Messetexte mit deutschem Kirchenliedgut und macht daraus eine poppige Kirchenmesse, in der klassische und heutige Musikelemente zusammen geführt werden. Das deutsche Liedgut basiert auf Luthers Kirchenliedern und die Kirchenbesucher wurden eingeladen, gerne mitzusingen, denn die Texte waren bekannt wie zum Beispiel „Nun freut euch, liebe Christeng´mein“ oder „Aus tiefer Not schrei ich zu Dir“. Dazwischen dann immer wieder lateinische Liturgie wie „ „Gloria“, „Laudamus de“, „Et Spiritum Sanctum“, „Credo“ oder „Agnus Dei“. Die 17 Lieder wurden vom Chor mit Orchesterbegleitung und den Solisten Marion Lustig (Sopran) und Dieter Bauer (Tenor) vorgetragen, wobei beim Lied „Benedictus“ die Solistin Marion Lustig den lateinischen Teil und der Solist Dieter Bauer den deutschen Teil (ein feste Burg ist unser Gott) abwechselnd in einer Art Zwiegespräch sangen.
Der Chor war ein großer, stimmgewaltiger Klangkörper, den Chorleiter Martin Pause jederzeit im Griff hatte, ebenso das auf den Gesang fein abgestimmte Orchester, überwiegend bestehend aus Violinen und aus Violas, Violoncellos, Klavier, Schlagzeug und Kontrabass. Der Start mit „Kyrie“ war einfach bombastisch, die hellen, jubilierenden Frauenstimmen wurden durch die tiefen Töne der Männer unterstützt und die hervorragende Akustik der Kirche trug viel zum Gelingen bei. Und wenn bei den deutschen Texten die Gemeindemitglieder mitsangen, dröhnte die Kirche förmlich. Nach dem „Agnus Dei“ war das letzte Lied verklungen und die Türen öffneten sich schon, doch das Abschlusslied, das von allen Anwesenden noch einmal mitgesungen wurde, war „Nun freut euch liebe Christeng´mein“.
Pastor Michael Baldeweg dankte allen Besuchern für ihr Kommen und dem Chor, dem Orchester sowie den beiden Solisten und Dirigent Martin Pause für ihre umfangreiche Vorbereitung und Übungsabende, denn in diesem aufgeführten Werk steckte viel Probearbeit, wie einige der Sänger bestätigten. Dirigent und Solisten erhielten außerdem ein kleines Dankeschön für ihre Arbeit.
Die Ausführenden waren: Sopran Marion Lustig, Tenor Dieter Bauer, Klavier Peter Pause, E-Bass Raphael Gärtner, Schlagzeug Agostino Catanzaro, Violinen: #Raya Gronkova, Dieter Sauer, Jasmin Weis, Michaela Föttinger, Wolfram Finfera, Sophia Simon, Viola: Lukas Hanauska, Christiane Sauer, Violoncello: Angelika und Andreas Miedaner, Kontrabass Helmut Scherer, Leitung Martin Pause und der vielköpfige Chor der Auferstehungskirche.
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