Schapp zieht Bilanz und schaltet auf Angriff
(Pfaffenhofen, hr)Nach zwei für die Grünen durchaus erfolgreichen Landratswahl im Mai und dem guten Abschneiden bei der Bundestagswahl im September, gab sich die Kreisvorsitzende der Grünen angriffslustig und forderte vor allem in Sachen Ilmtalklinik ein Umdenken. Scharf attackierte die Kreisrätin dabei den stellvertretenden Landrat der Freien Wähler
„Ich halte dieses Verhalten für grenzwertig“, so Kerstin Schnapp. Sie nahm dabei auf Aussagen von Josef Finkenzeller Bezug, dass er als stellvertretender Landrat grundsätzlich nicht über die wichtigen Themen im Landkreis informiert werde. „Entweder liest er die Beschlussvorlagen nicht, oder die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung funktioniert nicht“, so Schnapp weiter. Letzteres hält sie aber aufgrund der selbst guten Arbeitsgrundlage mit der Verwaltung für gänzlich ausgeschlossen. Dennoch hat es den Anschein, der Stellvertreter, der vor wenigen Wochen selbst die Amtsgeschäfte führen musste, ist auch weiterhin
Nicht nur den stellvertretenden Landrat Josef Finkenzeller, sondern auch die Partei der Freien Wähler griff Schnapp scharf an. „Kaum kommen neue Probleme bei der Ilmtalklinik aufs Tableau schreit man dort nach Privatisierung.“ Eine Lösung ist dies für sie aber nicht. „Es geht um die Grundversorgung im Landkreis und die wäre auch für einen Investor ein Minusgeschäft“, so Schnapp weiter. Die Kreisvorsitzende verwies dabei nicht nur auf die Notaufnahme, sondern auch auf die Ausrichtung des Krankenhauses.
Insgesamt bemängelte sie aber nicht nur das Auftreten der Freien Wähler, sondern vielmehr die Gesamtsituation. „Zweimal wurden wir böse erwischt!“ Mit diesem Satz verwies die Pfaffenhofenerin auf die beiden ehemaligen Klinikgeschäftsführer Woedl und John. Eben dieser Umstand hat erst kürzlich dazu geführt, dass man neuerlich wieder in aller Gesamtheit über die bereits schon beschlossene Generalsanierung diskutiert.
Auch die CSU kam in diesem Zusammenhang nicht ungeschoren davon. Hatten die doch vor kurzen gefordert, den Aufsichtsrat mit mehr Experten zu besetzen. „Welche besseren Experten als ein Max Hechinger, Inhaber eines Baugeschäftes, und ein Reinhard Heinrich als langjähriges Mitglied in diesem Gremium, könnten im Aufsichtsrat die Sanierung begleiten?“, fragte sich Schnapp. Für sie braucht der Aussichtsrat nicht mehr Experten. Vielmehr sollte dort auch die Belegschaft eine Stimme bekommen. Insgesamt sieht die Grüne in Sachen Ilmtalklinik ein generelles strukturelles Problem.
„Wenn es ums Geld geht, dann entscheidet der Kreistag“, so Schnapp, die aus diesem Grund auch einen Krankenhausausschuss forderte. Dies wäre nichts Neues, denn auch in anderen Landkreisen, die ein kommunales Krankenhaus unterhalten, gibt es bereits solche Ausschüsse. Für die Grüne wäre das eine Struktur, bei der die Geschäftsführer die Kommunalpolitiker nicht belügen können und man folglich die Klinik dann auch wieder auf ein solides Fundament stellen könnte.
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