Interview mit Scheyerns neuer Seniorenbeauftragten Gisela Wörl
(Scheyern, aem)
In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2017 wurde die gebürtige Scheyrerin Gisela Wörl einstimmig zur neuen Seniorenbeauftragten gekürt. Gisela Wörl ist in der Gemeinde und speziell der Pfarrgemeinde bekannt und beliebt. Unsere Zeitung hat Gisela Wörl zum Interview bei sich daheim getroffen:
Hallertau.Info: Frau Wörl, Sie sind ja in der Gemeinde Scheyern durch ihre jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagements, die Sie zum Teil heute noch inne haben, sehr bekannt. Man bringt Sie aber nicht nur mit dem Kloster in Verbindung, sondern auch mit den Adolf-Rebl-Schulen. Was genau machen Sie eigentlich alles ehrenamtlich?
Gisela Wörl: Nun, zeitmäßig bin ich überwiegend mit dem Kloster verbandelt und zwar schon seit 1995. Ich bin mitverantwortlich für die Homepage-Gestaltung, bin Kommunionhelferin und Lektorin und Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft. Außerdem helfe ich auch heute noch in der Pfarrbücherei aus; das allerdings nur noch „wenn's brennt“. Früher war ich für eine Zeit von zwei Jahren dort regelmäßig Mittwoch nachmittags eingeteilt. Seit 11 Jahren bin ich im Pfarrgemeinderat und dort seit 2013 nunmehr auch Vorsitzende. Vom Kloster habe ich sehr viel gelernt.
Mein „Baby“ aber ist die Firmvorbereitung. Angefangen hat es mit der Firmung meiner eigenen Tochter Daniela vor 16 Jahren. Ich war bei den Vorbereitungen als Firmmutter mit Feuer und Flamme dabei. Eines Tages fragte mich Pater Benedikt, der Leiter der Firmvorbereitung, ob ich ihn nicht bei der Gesamtorganisation der Firmvorbereitung unterstützen wolle. Nun: Seitdem obliegt mir mehr oder weniger die Gesamtorganisation. Chef ist und bleibt natürlich Pater Benedikt. Er ist als Pfarrer für das Liturgische verantwortlich, aber alles andere fällt in mein Repertoire.
Hallertau.Info: Aber die Firmung ist doch erst im Herbst, da haben Sie jetzt sicherlich Ruhe.
Gisela Wörl: Von wegen! Die letzte Firmung war am 17.10.2017. Gut, dann hatte ich vier Wochen Pause, aber seither geht es schon wieder weiter. Zur Zeit laufen die Anmeldungen, d.h., die Jugendlichen melden sich in den Pfarrämtern an, Listen der neuen Firmlinge werden erstellt, erste Treffen werden organisiert, Mütter/Väter/Jugendliche, die bei der Firmvorbereitung mitmachen wollen, zu Treffen eingeladen. Der Firmkalender ist immer eine Januargeschichte. Ich bereite Fahrten vor, sei es ins Kloster Rohr, zum Bischof nach Freising, ins Dachauer KZ, besorge Materialien usw.
Hallertau.Info: Sie sind ja auch berufstätig. Wie lässt sich so viel Ehrenamt damit vereinbaren?
Gisela Wörl: Nun,ich arbeite seit 2001 halbtags als Verwaltungsangestellte im Heilpädagogischen Zentrum in Pfaffenhofen in der Heilpädagogischen Tagesstätte. Aber ich kann mir mehr oder weniger meine Arbeitszeit frei einteilen, also wenn ich jetzt am Vormittag etwas wegen der Firmvorbereitung zu erledigen habe, komme ich einfach am Nachmittag, abends oder am Wochenende ins Büro. Vertrauen gegen Vertrauen ist die Devise mit meiner Chefin, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Als meine Tochter Daniela dort noch zur Schule ging, stellte ich mich selbstverständlich als Elternbeiratssprecherin zur Verfügung. Daniela ist jetzt 31 Jahre alt und lebt und arbeitet in Hohenwart in einer Wohngruppe zusammen mit acht anderen Personen ihres Alters.
Gisela Wörl im hauseigenen Arbeitszimmer, in welchem sie ihre ehrenamtlichen Arbeiten bündelt
Hallertau.Info: Frau Wörl, Sie haben ja bereits im Jahre 2016 die Goldene Bürgermedaille erhalten. Warum haben Sie sich jetzt auch noch als Seniorenbeauftragte beworben? Wird Ihnen das nicht zu viel? Und was sagt Ihr Mann zu so viel Ehrenamt?
Gisela Wörl: Nun, sehen Sie, ich bin jetzt 59 Jahre alt und da fragt man sich schon, wohin die Reise noch geht. Ich für meinen Teil bin nach wie vor noch sehr neugierig, möchte auch mal Veränderungen und ich denke als Seniorenbeauftragte habe ich dann mit einer anderen, eben einer älteren Zielgruppe zu tun. Da freue ich mich drauf, wirklich wahr. Mir sind natürlich die riesigen Fußstapfen von Herrn Hauf bewusst. Aber ich möchte auch gar nicht darin eintreten, sondern mein eigenes Ding machen. Zuerst werde ich mich einmal mit all den Leuten zusammensetzen, die in der Gemeinde irgendetwas mit Senioren zu tun haben und einfach zuhorchen. Was ist gut? Was ist schlecht? Was sollte besser laufen?
Mein Mann unterstützt mich bei meinen Aktivitäten stets und ist mir eine große Hilfe. Er lädt mir das Auto voll, wenn ich “on tour“ gehe, schleppt mir Materialien von A nach B, aber hält sich ansonsten im Hintergrund.
Hallertau.Info: Haben Sie denn irgendein Hobby?
Gisela Wörl: Mein Hobby ist mein Ehrenamt. Ich arbeite bestimmt täglich drei bis vier Stunden daran. Ich tue das alles sehr gerne. Aber ich liebe auch die Natur. Oftmals gehe ich einfach Richtung Plöcking raus, quer durch die Felder. Ich genieße jeden Sonnenstrahl. Da kann ich mit meinem PC dann auch auf der Terrasse in der Sonne sitzen. Oder schlichtweg mal ein Buch lesen.
Der Klosterkater Harry – gewandet wie ein Mönch
Gisela Wörl: Das ist mein Kater Harry. Den hab' ich im Übrigen auch vom Kloster. Und wie die dortigen Bewohner ist er auch genauso gekleidet! Ein Klosterkater halt. Nun: Harry schnurrte mir im Kloster, als ich gerade die Schautafeln aktualisierte, stets um die Füße. Abt Markus sah das und meinte, der würde doch prima zu mir passen. Er sei dem Kloster eh nur zugelaufen und werde halt so mitgefüttert. Ich musste die Sache allerdings erst noch mit meinem Mann besprechen. Aber der gab grünes Licht. Noch am gleichen Tag holte ich Harry zu uns heim. Das war vor vier Jahren.
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