Bilderausstellung "Ratmate" - Eine Schule in Nepal
(Au/Hallertau, sia/hal)Fotos: Solbrit Zapf
Es war eine kleine, aber sehr interessierte Gruppe von sechs Personen, die sich gestern Abend in der Bücherei zur Eröffnung der Bilderausstellung „Ratmate“ eingefunden hat. Der Name Ratmate heißt auf Englisch "red mud", übersetzt "roter Lehm" und genau aus diesem vor Ort reichlich verfügbaren Material wurden Ziegel für eine Schule in Nepal gefertigt. Die Ausstellung ist noch bis Ende Januar immer während der Bücherei-Öffnungszeiten zu besichtigen.
In einer fast privaten und gemütlichen Atmosphäre bei echt nepalesischem süßem Chai (Tee) und Papadams (knusprigen Linsenfladen) zeigten Birat und Susmita Niraula den viertelstündigen Film von ihrer fünfzehnstündigen Wanderung zu dem Bergdorf Ratmate und dem Einweihungsfest. Sie kommentierten die Fotos und Zeichnungen und beantworteten die zahlreichen Fragen zum Leben in Nepal im Vergleich mit Deutschland. Mit dabei und Star des Abends ihr kleiner Sohn Subigya, der mit damals sechs Monaten im August die Schule mit eröffnen durfte.
Innerhalb von nur eineinhalb Jahren haben die beiden die beeindruckende Summe von 60.000 Euro gesammelt und damit sechs Klassenzimmer erdbebensicher gebaut bzw. von ortsansässigen Handwerkern bauen lassen. Nun soll es noch weitergehen mit "richtigen" Toiletten und einem Spielplatz. Aber das Schulprojekt war erst der Auftakt, das Leben der Menschen in den entlegenen Gebieten Nepals zu verbessern.
Nach seiner Zeit als Assistenzarzt in Au will Dr. Niraula mit seiner Familie im kommenden Jahr wieder für sechs Monate nach Nepal zurückkehren und dort einen passenden Standort finden, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen, einen medizinischen Außenposten aufzubauen und damit für möglichst viele Menschen bei Unfällen, schweren Erkrankungen oder Geburten ärztliche Hilfe -für uns kaum vorstellbar- in Stunden anstatt in Tagen erreichbar zu machen. Irgendwann soll daraus dann ein Krankenhaus werden. Und dann vielleicht noch eines und...
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