Kafkaeskes Theater um Rettungswagen
(Pfaffenhofen, wk)Nachdem der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) am letzten Mittwoch die zeitweise Verlagerung des Pfaffenhofener Rettungswagen von der Ilmtalklinik nach Scheyern beschlossen hatte (s. unseren Bericht v. 6.12.), berichtete Hauptamtsleiter Hans-Dieter Kappelmeier in der letzten Sitzung des Stadtrates über die ZRF-Sitzung.
Die Stadt Pfaffenhofen hatte dem ZRF umfangreiche Fragen und Argumente zum Verbleib des Rettungswagens bei der Ilmtalklinik geliefert, die zwar wortwörtlich in der Sitzungsvorlage aufgeführt wurden, doch in keiner Weise wurde darauf eingegangen – es gab keinerlei Sachvortrag zu dem Thema. Der stellvertretenden Landrat Anton Westner hatte gleich den Antrag gestellt, den Rettungswagen nach Scheyern zu verlegen, sofern der Rettungswagen in Rohrbach zur Verfügung steht. Nach Kappelmeiers Auffassung sollte der Tagesordnungspunkt so schnell wie möglich abgehandelt werden. Lediglich Ingolstadts ödp-Stadtrat Thomas Thöne hatte nachgefragt, ob denn alle Fragen beantwortet seien. Nach Kappelmeiers Worten sind in einer Teilanalyse 6 Fälle aufgeführt, in denen die 12-Minuten-Hilfsfrist nicht erreicht worden seien – in Wirklichkeit seien es aber 180 echte Fälle gewesen und der Rettungszweckverband gehe nur nach den Hilfsfristen, nicht nach der Häufigkeit der Fälle, so Kappelmeier, und deshalb seien die Argumente Pfaffenhofens nicht zur Geltung gekommen. Bürgermeister Thomas Herker bezeichnete das ganze Vorgehen als „Kafkaeskes Theater“ und versprach, weiterhin Druck zu machen für einen 5. Rettungswagen, der aber auch bezahlt werden müsse, so Hans-Dieter Kappelmeier.
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