Eimbegga Adventszauber
(Scheyern / Euernbach, aem)
Zurzeit finden ja in fast jeder Gemeinde Christkindlmärkte statt. Dass es in einer Gemeinde aber gleich zwei davon gibt – und noch dazu beide so romantisch – das ist relativ neu. Gestern fand die dritte Auflage des „Eimbegga Adventszaubers“ im Scheyrer Gemeindeteil Euernbach statt und verzauberte regelrecht die Menschen.
Um 16 Uhr eröffnete die kleine, aber feine Abordnung der Scheyrer Blasmusik mit Georg Wagner und Hans Hösl sowie Luis Linner und dessen Sohn Christoph den Adventszauber. Beachtlich, dass Georg Wagner bereits seit 1952 (!) Blasmusik spielt.
Vertreten waren auch die Nachwuchssängerinnen und -sänger aus dem Kinderchor sowie der Jugendkantorei Scheyern. Freilich waren die Kleinen anfangs aufgeregt; doch je mehr Lieder sie unter der Leitung von Alice Köstler-Hösl teils glockenhell über Lautsprecher zu Gehör brachten, umso mehr legte sich die Spannung. „Schneeflöckchen – Weißröckchen“ passte aber auch zum frostigen, pudrig überzuckerten Wetter wie die Faust aufs Auge.
Erster Bürgermeister Manfred Sterz lobte in seiner Ansprache den prima Zusammenhalt des Euernbacher Dorfvereins. Bei etwa 400 Einwohnern solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen – das beweist schon ein harmonisches und gutes Miteinander. Die Holzstandl waren eine Leihgabe vom Kloster Scheyern, wo sie vor einer Woche im Klosterinnenhof beim Christkindlmarkt standen.
Das Engagement der Euernbacher war groß. Drei selbst gezimmerte Holzöfen schafften den Besuchern eine wohltuende Wärmequelle.
Viele, viele ehrenamtliche Helfer – ob wie hier im Foto beim Verkauf von Bratwürstl – am Glühweinstand, einem der anderen Standl, beim Spüldienst, der Dekoration oder beim Aufbau – machten den kleinen Innenhof des Pfarrheims für einige Stunden zu einem Ort, an dem man sich gerne traf. Auf ein Ratscherl, einen Glühwein oder auf das Eintreffen des Heiligen Mannes wartete.
Denn als es später dunkel wurde, kam er: Groß, festlich gewandet mit zwei wunderschönen Engeln und dem Christkind. Sankt Nikolaus hatte für alle Kinder, die da so in der eisigen Kälte und bei teils stürmischem Wind warteten, Geschenke dabei. Nüsse, Mandarinen oder Plätzchen.
Ehrfurchtsvoll und zaghaft beim Anblick des Christkinds
Drei Verkaufsstände mit selbst gemachten Handwerkssachen gab es auch: Sabine Felber aus Gerolsbach bot ihre aus Lamawolle gefertigten Jacken an; die Euernbacherin Daniela Steger ihre Töpferwaren und der Scheyrer Jungimker Thomas Thurner seine verschiedenen Honigsorten und Kerzen.
Aufwärmen und sich an fantastischen Kunstobjekten erfreuen. Das war im angrenzenden Atelier von Anita Geyer möglich
Der Hauptandrang war natürlich bei Einbruch der Dunkelheit. Viele Familien wollten eben den Nikolaus sehen und Abendessenszeit war außerdem. Teilweise war gar kein Durchkommen mehr. Gegen 21 Uhr lichtete sich das Publikum und die feierfreudigen Euernbacher trotzten der Eiseskälte bis in die späten Abendstunden.
Weihnachtliche Motive als Illuminationen: Das kann nicht nur der Kreis-Christkindlmarkt in Pfaffenhofen; nein auch die Euernbacher scheuten hier weder Kosten noch Mühen.
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