Kostspieliges „Lustfeld“ stellt Stadtrat vor Probleme
(Geisenfeld, sh)
Nicht nur die hohen Erschließungskosten des Unterpindharter Baugebiet "Am Lustfeld II" ließen im Stadtrat kürzlich etliche Bedenken aufkommen. Auch die Tatsache, dass der Baugrund nicht versickerungsfähig und die Wahrscheinlichkeit auf Kupferbelastung durch die Nähe zu früheren Hopfengärten, bereitete dem Gremium Bauchschmerzen.
In den letzten Jahren ist in Sachen „Lustfeld II“ nicht viel passiert. Man könnte fast sagen, das Projekt lag auf Eis. Gerade in den letzten Jahren sind die Baukosten enorm angestiegen, was die Geldbeutel mancher Bauherren schlicht und einfach überfordert. Für die Ausweisung eines neuen Baugebiets in Unterpindhart sind die Erschließungskosten aber derart hoch, dass sie Bürgermeister Christian Staudter (USB) „richtige Bauchschmerzen bereiten“. Alleine für die Straßenerschließung müssten die Grundstücksbesitzer 29 000 Euro hinblättern.
Acht Parzellen sollen dort am westlichen Ortsrand entstehen.
Die Rede ist von mindestens 121 Euro pro Quadratmeter. „Das ist schon happig“, sagte Staudter und stand mit dieser Auffassung nicht alleine da. Weil das Regenwasser im genannten Gebiet nicht versickern kann, müssten mehrere Rückhaltebecken gebaut werden. Rechnet man die Kosten für die neue Straße, die zum Baugebiet führt hinzu, kommt man auf eine utopische Summe von 721 000 Euro. Und das für gerade mal acht Parzellen! Doch das ist nicht alles. Ein noch ausstehendes Umweltgutachten könnte den Traum vom neuen Baugebiet ebenso platzen lassen. Denn im betroffenen Bereich standen früher Hopfengärten. Ein Vorkommen von gesundheitsschädlichen Bodenrückständen wie z.B. Kupfer ist deshalb nicht auszuschließen.
Letztlich herrsche die Problematik, die man oft habe: Je kleiner das Baugebiet, desto höher die Baukosten. Damit die Bilanz besser aussieht, stellte man die Überlegung, das Baugebiet größer zu fassen und die Erschließung dadurch pro Parzelle günstiger zu gestalten, in den Raum. Hannes Hetzenecker sprach ein künftiges weiterführendes Baugebiet "Am Lustfeld III" an, das man anschließen könnte. Weil es aber einige Bedenkenträger gab, fiel der Vorschlag, den Bauplan nochmals zu „optimieren“ bzw. zu „überdenken“. Das hieße zwar, dass der Zeitplan komplett über den Haufen geworfen werden muss. Aber der Grundtenor, „noch eine Runde drehen zu wollen“, war am Ende eindeutig.
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