Sehenswert: Sparkassenvitrine

"Die Eisbrause beim Winkler läuft wieder" berichtete Ehrenbürger Franz Schraufstetter noch in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Er führte akribisch Tagebuch und auch ohne Klimaforschung wird dabei schnell klar: Die Winter waren bitterkalt und es lag viel mehr Schnee als heute.

Kalt genug für die Eisbrausen. Die waren, neben den bekannten Eisweihern, eine gute Gelegenheit, Eis für die Bierkeller zu gewinnen. Tief in den Kellern im Hofberg lagerten die einheimischen Brauereien ihr Bier. Zwar waren Kühlschränke längst erfunden, aber viel zu teuer. Die Eiskeller waren ebenfalls noch bis nach dem zweiten Weltkrieg in Betrieb.

Das Eis konnte man ernten, "brocken", genau wie den Hopfen. Fotograf Gschwendtner hat wunderbare Winterbilder hinterlasen. Schlittenfahren bei der Laurentiuskirche wird gezeigt und auch eben jene beeindruckenden Eisbrausen der Mainburger Brauereien.

Das Stadtmuseum hat die Vitrine in der Sparkassenpassage erneut umgestaltet. Passend zur Jahreszeit wird eine kleine Auswahl an Winterbildern aus dem Nachlass Gschwendtner präsentiert. Liebevoll und detailliert fing der Fotograf das Winterleben ein. Die Zeitzeugnisse sind heute wertvolle Quellen und ein Blick auf die Bilder lohnt sich.