Das Erlebnis Christkindlmarkt
(Wolnzach, hr)Alois Siegmund zeichtnet am Sonntag die schönsten Stände aus
Kennen Sie das Gefühl, wenn man einfach nur Wow denkt, wenn man einfach nur überwältigt ist. Das vergangene Wochenende rief dieses Gefühl wieder einmal hervor. Nach vielen Jahren ist der Christkindlmarkt mit einem Knall ins Zentrum rund um Rathaus und Marienplatz zurückgekehrt und hat bei vielen Wolnzachern mehr als nur Begeisterung geweckt.
Bislang führte Wolnzachs Christkindlmarkt eher ein Schattendasein am Volksfestplatz. Zwar steckte auch in diesem Markt viel Liebe, doch fehlten dem Platz Flair und Ambiente. Nach der Sanierung des Rathausplatzes war es daher nur ein logischer Schritt, den Chirstkindlmarkt wieder ins Zentrum zu holen. Mehr als ein halbes Jahr wurde geplant, wurden Ideen entwickelt und Menschen dafür begeistert. „Viele standen der Idee von Beginn an aufgeschlossen gegenüber“, so Kulturbeauftragter Alois Siegmund. Gleichwohl gab es im Rahmen des Umzuges einige Probleme zu lösen.
Bürgermeister Georg Guld überreichte dem Christkind die Schatulle mit den Wunschzetteln
Vor allem für die Kunsthandwerker, die bislang ihre Stände unter dem schützenden Dach der Volksfesthalle hatten, musste eine Lösung gefunden werden. Denn gerade jene sind es, die den kleinen Markt in den vergangenen Jahren doch auch zu etwas Besonderem gemacht haben. Es waren eben nicht nur die klassischen Glühweinstände, sondern in Wolnzach konnte man schon immer auf die Suche nach Weihnachtschmuck gehen, schöne Geschenke finden und für die Krippe die eine oder andere handgeschnitzte Figur kaufen. Eben ein richtiger kleiner Christkindlmarkt. Und genau mit diesen Kunsthandwerkern wurde auch argumentiert, wenn man in den vergangenen Jahren über eine Verlegung nachgedacht und diese verworfen hatte.
Dass dies jedoch kein Hinderungsgrund ist, konnte man am vergangenen Wochenende erleben. Nach langen Planungen kehrte der Christkindlmarkt ins Zentrum zurück und erlebte einen wahren Besucheransturm. Schon zur Eröffnung drängten sich die Menschen auf dem Rathausplatz. „So viele waren es in den vergangenen Jahren nie“, erklärte Wolnzachs zweiter Bürgermeister Georg Guld.
Und er hatte Recht: Schon während der kurzen Eröffnungsrede drängten sich die Wolnzacher um die Stände und ließen sich dabei die erste Tasse Glühwein schmecken. Das Areal um das Rathaus hatte sich in einen kleinen Zauberwald mit tausenden Lichtern verwandelt, in dem man gerne verweilen wollte. Vera Wolf, Andrea Wagner und Michaela Eisenmann ist es gelungen, Weihnachten ins Zentrum zu holen und die Menschen dabei auch ein Stück weit zu verzaubern. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, was alles zu leisten war. „So einen Markt auf die Beine zu stellen, das ist nur möglich gewesen, weil alle an einem Strang gezogen haben“, so Eisenmann. Angefangen beim Bauhofteam, über die Vereine bis hin zu den Fieranten – alle standen der neuen Idee von Beginn an aufgeschlossen gegenüber.
Was dann auf die Beine gestellt wurde, das verdient das Prädikat „hervorragend“! Man konnte nicht nur zwischen den vielen verschiedenen Ständen flanieren oder seine Rostbratwurst genießen, sondern sich auch vom Programm weihnachtlich verzaubern lassen. Ob marktkapelle oder Feimbo Singers, ob Turm- oder Jagdhornbläser, sie alle begeisterten die Menschen. Nicht zuletzt war auch die Krippenausstellung im Hopfenmuseum ein Besuchermagnet, die auch Bischof Rudolf Voderholzer nach Wolnzach führte. In diesem Gesamt-Ensemble durfte natürlich auch Petrus nicht fehlen. Er bescherte den Wolnzachern nicht nur kaltes Winterwetter, sondern übers Wochenende auch ein wenig Schnee.
Besser hätte man sich den Christkindlmarkt im Zentrum nicht wünschen können. Und so mischte sich am Sonntag auch ein wenig Wehmut unter die Besucher. Vielleicht aber darf im kommenden Jahr ein bisschen länger gefeiert werden.
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