Wolnzacher Sternsinger unterwegs
(Wolnzach, ls)Das Wetter meint es nicht gerade gut mit Wolnzachs Weisen aus dem Morgenland. Sturmtief Burglind fegt zwar mit Windböen und Regen durch die Hallertau, aber aufhalten lassen sich die 36 Ministranten der Pfarrei davon nicht. Seit dem Vormittag sind sie auf Wolnzachs Straßen unterwegs, sammeln für die Aktion Dreikönigssingen Spenden – und setzen mit ihrem Engagement ein Zeichen gegen Kinderarbeit.
Rund 1600 Projekte werden weltweit mit dem gesammelten Geld unterstützt. Die Mädels und Jungs haben sich hierfür stilecht in Schale geschmissen. In schimmernden Gewändern und glitzerndem Kopfschmuck warteten sie gespannt auf ihren Einsatz. An ihrer Seite steht auch in diesem Jahr wieder Gemeindereferentin Susanna Falter – und der merkt man die Freude an ihrer Aufgabe an. Mit vollem Einsatz sucht sie zusammen mit zwei Damen aus dem Pfarrgemeinderat die passenden Gewänder zusammen, nimmt letzte Anpassungen vor und steht den Sternsingern mit Rat und Tat zur Seite.
Die ersten Weihrauchkessel rauchen schon duftend vor sich hin, als man dann doch noch einmal kurz inne hält. „In der Preysingstraße sind vom Wind schon ein paar Mülltonnen umgefallen“, berichtet Falter ihren Schützlingen, besser man wartet bei einer Tasse Tee, bis sich die Lage etwas beruhigt hat. Das Foto vor dem Rathausplatz mit dem Bürgermeister entsteht dann kurzerhand im Pfarrheim. Danach hilft es alles nichts – 36 Kaspars, Melchiors, Balthasars und ihre Sternträger wagen sich in den unbarmherzigen Januarsturm.
„Wenn es nicht anders geht, müssen die Kinder die Aktion leider abbrechen“, erklärt Wolnzachs Gemeindereferentin. Aber gerade in solchen Lagen könne man sich auf die Wolnzacher auch verlassen, meint sie. „Ich bin mir sicher, dass es wieder einige nette Menschen geben wird, die den Kindern ein Dach über den Kopf bieten und sie mit Plätzchen und Tee versorgen, wenn es draußen zu ungemütlich wird“, erklärt sie. Mittags sind sie auf jeden Fall schon gut versorgt – zwei Ministrantenmamas tischen dieses Jahr Schweinebraten auf. Die beiden Oberministranten versorgen die Kinder und Jugendlichen dann morgen Mittag. Und auch Bürgermeister Jens Machold schickte sie mit einem herzlichen Dank und viel Glück auf Wolnzachs Straßen.
Die Mission der Sternsinger richtet ihr Augenmerk dieses Jahr nach Indien. Zwar sind Kinder laut UN-Völkerrecht vor Ausbeutung beschützt, in einigen Ecken der Welt ist die Not aber so groß, dass solche Verträge dort eben niemanden interessieren. 60 Millionen Kinder sind alleine in Indien von schlechter bis gar keiner Bezahlung und schlimmsten Arbeitsbedingungen betroffen. Die Projektpartner der Sternsinger setzen sich in diesen Winkeln der Welt dafür ein, die Lebensumstände vieler Familien zu verbessern, damit die Kinder gar nicht erst in die Situation geraten, wo sie für die Ernährung ihrer Angehörigen mitverantwortlich sind.
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