Gedenkminute für getötete Polizistinnen
(Pfaffenhofen, rt)
Auch in ganz Bayern werden am morgigen Samstag die Polizeibeamten unter dem Motto „Ein Zeichen setzen – #salutisabelleyvonne“ eine Gedenkminute anlässlich zweier unlängst im Dienst getöteter Polizistinnen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen einlegen. Wie es auf Nachfrage unserer Zeitung aus dem bayerischen Innenministerium am heutigen Nachmittag hieß, können die Angehörigen der Polizei innehalten und damit der beiden Beamtinnen gedenken, sofern dem Einsatzbelange nicht entgegenstehen. Beteiligen kann sich an der Aktion aber auch die Bevölkerung.
Im Nachgang zu den beiden tragischen Verkehrsunfällen am 18. und 27. Dezember des vergangenen Jahres, bei denen Polizistinnen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen in der Folge von tragischen Unfällen im Dienst ums Leben gekommen sind, hat auch Innenminister Joachim Herrmann im Namen der gesamten bayerischen Polizei seinen Kollegen in den jeweiligen Bundesländern seine aufrichtige Anteilnahme übermittelt. Über einen Polizisten-Account des Netzwerks Facebook gab es dieser Tage den Aufruf zu einer bundesweiten Gedenkminute am morgigen Samstag pünktlich um 11.00 Uhr. Landespolizeipräsident Professor Wilhelm Schmidbauer genehmigte nach entsprechender Nachfrage durch den stellvertretenden Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Jürgen Ascherl, die Gedenkminute. Diese wird hier über die beiden Polizeigewerkschaften gesteuert. „Wir bitten alle darum, unseren beiden getöteten Kolleginnen diese letzte Ehre zu erweisen“, so Ascherl. Ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei erklärte, dass der Aufruf bereits weite Verbreitung unter den Beamten gefunden habe und ihm soweit möglich auch gefolgt werde.
Am 18. Dezember wurde eine 25-jährige Polizistin der hessischen Polizeidienststelle Groß-Gerau bei einer Verkehrsunfallaufnahme von einem Pkw erfasst. Sie erlag ihren schweren Verletzungen kurz darauf im Krankenhaus. Wenige Tage später, am 27. Dezember, fahndet eine 23-jährige Polizistin der Kreispolizeibehörde Viersen zusammen mit weiteren Kollegen nach einem betrunkenen Lkw-Fahrer auf der A61 und überlebte den Einsatz nicht. Der Lkw-Fahrer steuerte seinen 40-Tonner vermutlich absichtlich in den auf dem Seitenstreifen stehenden Streifenwagen.
Wie es in dem Facebook-Auftritt heißt, sei die Wut, Ohnmacht und Trauer groß, „nicht nur unter uns Polizisten und den Familienangehörigen. Deswegen möchten wir zusammen mit den betroffenen Kollegen zu einer Gedenkminute aufrufen und ein Zeichen setzen gegen Gewalt und für Respekt und mehr Menschlichkeit.“ An der Gedenkminute könne sich jeder beteiligen. Die Polizeibeamten werden mit einem Ehrensalut den Kolleginnen die letzte Ehre erweisen.
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