„Habedere“ – Ralf Winkelbeiner rockt den Schrätzenstaller
(Hettenshausen, wk)Es war fast ein Heimspiel für den Manchinger Ralf Winkelbeiner beim „Schrätzenstaller“ in Hettenshausen. Der Saal war gut besucht und die Hettenshausener freuten sich auf den Comedian aus der Region. Und Ralf Winkelbeiner „lieferte“ mit seinem Debüt-Programm „Habedere“. Er brachte den Saal immer wieder zum Lachen und kräftigen Zwischenapplaus.
Dabei ging er in seinem Programm auf die alltäglichen und auch absurden Themen des täglichen Lebens ein, die er teils verdreht und mit einem schelmischen Grinsen oft hintersinnig servierte. Selbst wenn er einmal ernsthaft nachdenkt, wie dumm doch Menschen sind, beim Autofahren aufs Handy zu schauen (und dann vielleicht noch einen Unfall zu bauen), so ist schon die Art seiner Fragestellung wieder einen Lacher des Publikums wert. Und schon zu Anfang kassierte er Lacher, nachdem seine Frau ihn von der Bühne aus ankündigte und er sich gleich zu Beginn darüber beschwerte, dass sie mehr Lacher bekommt, als er in seinem ganzen Programm – was natürlich sehr stark übertrieben war.
Was nicht nur ihm missfällt, sind die neumodischen Namen, die Eltern ihren Kindern heutzutage verpassen, wenn er die Kombinationen ausländischer Namen mit typisch bayerischen Nachnahmen kombiniert wie bei der fiktiven Familie Häusl mit dem Vornamen des Sohnes Ryan, der heißt dann Ryan Häusl – Reihenhäusl – oder wer nennt schon ein Kind mit Vornamen „Chelsea“ – das ist ein Stadtteil von London; Engländer würden ihre Kinder doch auch nicht „Schwabing“ als Vornamen geben! Aber auch seinen eigenen (Nach-)Namen nimmt er dabei nicht aus, vor allem wenn neben ihm eine Familie Streckfuß wohnen würde. Auch über Klopapier mit Bildern kann er sich aufregen (wozu das Ganze?) – den Vorteil hätten die doch nur die Klärwärter, die beim Beobachten des Klärprozesses nette Bilder anschauen könnten. Viele Lacher und Zwischenapplaus bekam Winkelbeiner bei seiner Parodie über das mit seinen Freunden gemeinsam geschaute Spiel der Champions-League vor dem Fernseher bei der Darstellung seiner Freunde. Es war köstlich, wie er die unterschiedlichen Typen darstellte. Aber auch die Rückblende auf seine Kindheit im Vergleich zur heutigen Zeit zeigte einerseits seine feinfühlige Beobachtungsgabe, andererseits aber auch seine bissige Ader.
Ralf Winkelbeiner als gestandenes Mannsbild zeigte sich bei seinem Programm sehr robust und schon sehr profihaft, obwohl er noch gar nicht so lange als Comedian aktiv ist. Er ist aber inzwischen so weit, dass er es mit vielen der bayerischen Comedy-Stars aufnehmen kann und seine Auftritte bayernweit von Passau über Rosenheim, Landshut, München, Nördlingen (bei den Schwaben), Ingolstadt oder Dolling in diesem Jahr zeugen davon, dass er „ankommt“. Dass er das Ganze noch nebenberuflich zu seinem Hauptjob in Manching macht, fällt nicht auf wenn er auf der Bühne steht – und dann kann auch niemand glauben, dass er früher eigentlich schüchtern war, wie er es selbst von sich behauptet. Und nicht umsonst hat er den 2. Platz beim Ostbayerischen Kabarettpreis der Liederbühne Robinson in Roding erreicht und steht demnächst (24.2.2018) im Finale für den Kabarettpreis „Sau von Nördlingen“. Aber er ist auch karitativ tätig, wenn er sich in Benefizveranstaltungen für die Unterstützung kranker Kinder einsetzt, wie im letzten Jahr in Geisenfeld oder Karlskron.
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