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Original Lauterbacher Abend – in Rottenegg

(Wolnzach, ls)

Die Musikanten und Darsteller des Liederkranzes waren in ihrem Element – die Freude an Musik und Ausdruck war ihnen anzusehen. Beim traditionsreichen Lauterbacher Abend blickten sie auf ein vollbesetztes Auditorium, denn ihre neue Heimat im Feuerwehrhaus in Rottenegg war bis auf den letzten Platz belegt. Verträumte Volksmelodien, Klassiker der Popgeschichte und ein ganz eigener Blick auf Wolnzach und die Welt sorgten für einen kurzweiligen musikalischen Ausflug mit einer großen Portion familiärem Flair.


Einer der Hauptakteure war dabei auch in diesem Jahr wieder der Männerchor um Sarah Elender. Als Chorleiterin war der Lauterbacher Abend für sie eine Premiere. Doch nicht nur das: Für die ausgebildete Sopranistin und Leiterin einer Musikschule war es der erste Männerchor, der nach ihrem Taktstock sang. „Das ist schon etwas ganz anderes, einen reinen Männerchor zu leiten“, erzählt sie. „Vor allem, wenn man weibliche Stimmen gewohnt ist.“ Ihre Stückauswahl konnte sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen: Egal, ob „Sing mal wieder“ von Herman-Josef Rüben oder „Gö, du bleibst heut Nacht bei mir“ von Kristoffer Kristofferson – Elender hatte ihre Truppe gut im Griff. „Meine Herren sind aber auch sehr diszipliniert und nett“, fügte sie an. Für einen kleinen Höhepunkt sorgte der Kinderchor.

Gänsehautstimmung pur kam auf , als die kleinen Sängerinnen und Sänger zum Finale von Kurt Mikulas „Zünd ein Licht an“ tatsächlich kleine Lichter in ihren Händen aufleuchten ließen. Beim großen Medley aus dem Dschungelbuch gaben die Musikanten alles und verzauberten mit viel Selbstbewusstsein und außerordentlichem Können ihre Zuhörer. Die entließen den Chor freilich nicht ohne Zugabe von der Bühne – und so gab es noch ein spontanes „Vielen Dank für die Blumen“ obendrauf .
Unter der Leitung von Heidi Baumbach zeigten die Jungs und Mädels, dass sie nicht nur gesanglich einiges zu bieten haben: Bei einem Krippenspiel der etwas anderen Art wurde mit viel Humor und bayerischem Charme die Weihnachtsgeschichte zum Besten gegeben. Die Instrumentalmusik der „Woidberg Stubenmusi“ rundete den ersten Akt mit heimatlichen Klängen und gekonntem Zitterspiel ab.


Gemütliches Zusammensein bei handgemachter Musik – der Niederlauterbacher Abend ist für die Wolnzacher jedes Jahr wieder ein Highlight – und das schon seit den 1950er Jahren. „Das ist eine tolle Sache. Jeder im Ort, der ein Talent hat, bekommt da die Möglichkeit sich zu präsentieren“, erzählt Georg Schmid, der selbst im Männerchor mitsingt. „Singen macht einfach Spaß, und in der Gruppe natürlich umso mehr“, so Schmid weiter. Dabei stand das Schicksal des Lauterbacher Abends vergangenes Jahr auf der Kippe. Der Reich-Saal wurde trotz erbitterter Verhandlungen mit Gemeinde und Vereinen vom Wirt geschlossen. Die Rottenegger Feuerwehr gewährte den Veranstaltern nun Obdach. Dabei hielt die neue Bleibe dem Urteil der Gäste stand. „Das ist wirklich ein wunderschöner Saal“, machte auch Vorstand Markus Meier deutlich und bedankte sich bei der Hilfe durch die Feuerwehrler.


Bei all dem Trubel war es natürlich klar, dass der Ärger um den Reich-Saal auch bei Konrad Schretzelmeier , Helmut Guld und Anton Schreistetter eine Hauptrolle spielte. „Die Parodien von den dreien ist mit der beste Teil des Abends“, erklärte auch Sänger Georg Schmid. Egal ob Donald Trumps heiße Duelle mit Nordkoreas Diktator oder eine deutsche Regierung, die nicht regieren will – die drei ließen ihrem Publikum kaum eine Verschnaufpause. Ein Bayernlied auf Markus Söder, die „Komödiantengaranten“ um die Wolnzacher Opposition oder ein Best-of der vergangenen Niederlauterbacher Schandtaten – das alles durfte in diesem überaus heiteren Jahresrückblick nicht fehlen.
 

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