Alle für einen, einer für alle
(Manching, rt)
Foto: AKB
„Ärmel hoch gegen Blutkrebs - Alle für einen, einer für alle!“ heißt eine Aktion der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB), die vom Bayerischen Fussball-Verband unterstützt wird. Am kommenden Samstag gibt es anlässlich des Bezirksfinales des „Lotto Bayern Hallencups Oberbayern 2018“ in der Manchinger Mehrzweckhalle "Im Lindenkreuz" die Gelegenheit, dabei mitzuhelfen.
Alle 45 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose, an Leukämie erkrankt zu sein. Neun von zehn Patienten können mithilfe einer Stammzellspende behandelt werden. Für jeden zehnten Betroffenen aber steht heute noch kein passender Spender parat. Der siebenjährige Dominik Stier aus Mörnsheim (Landkreis Eichstätt) litt unter MDS – einer schweren Erkrankung des Knochenmarks. Dank eines Stammzellenspenders, den er im vergangenen Jahr nach einer Typisierungsaktion fand, ist der leidenschaftlicheFußballer und großer Fan der Münchner Löwen wieder gesund geworden.
Für die Eltern von Dominik waren die Jahre zuvor eine wahre Katastrophe: Erst wurde bei ihrem Sohn Autoimmunthrombozytopenie diagnostiziert, Anfang 2015 kam mit einer neuen Diagnose der nächste Schock: Dominik litt an MDS – das Myelodysplastische Syndrom. Typisch für die Erkrankung ist, dass das Knochenmark nicht mehr in der Lage ist, vollständig funktionstüchtige Blutzellen zu bilden. Besonders tückisch: Nicht selten folgt auf MDS eine akute Leukämie.
Nur weil für Dominik ein passender Stammzellspender bereitstand, ist er heute gesund. Darum verbinden seine Familie und er ihre Leidenschaft für den Fußball mit dem Wunsch, auch anderen helfen zu können, wieder gesund zu werden. Bei den Turnieren des Bayerischen Fußball-Verbands wirbt er deshalb um neue Stammzellspender. So auch am kommenden Samstag, 13. Januar: Ab 13 Uhr kann sich jeder Gesunde im Alter von 17 bis 45 Jahren beim Bezirksfinale Oberbayern in der Halle am Lindenkreuz in Manching ab 13 Uhr registrieren lassen.
Mit Stammzellen können Menschenleben gerettet werden. Leukämie ist nämlich heilbar, wenn rechtzeitig der passende Spender gefunden wird. Bei der Typisierung werden aus einer geringen Menge Blut oder aus den Zellen der Mundschleimhaut die Gewebemerkmale eines möglichen Spenders untersucht. Die Ergebnisse werden in anonymer Form von der Datenbank weltweit für Suchzentren zur Verfügung gestellt. Die Registrierung umfasst eine aufwendige molekulargenetische Gewebeuntersuchung und kostet pro Spender 40 Euro. Diese Kosten müssen aus Spendenmitteln bezahlt werden.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Schätzung des Robert Koch-Instituts Berlin rund 11.000 Menschen neu an Leukämie. Zwar haben sich bereits mehr als 31 Millionen Menschen in ein weltweit vernetztes Spenderregister aufnehmen lassen, jedoch gibt es für jeden zehnten Patienten noch immer keinen passenden Spender. Für Gesunde sind nur wenige Tropfen Blut oder ein Wangenabstrich und ein paar Minuten Zeit notwendig, um sich typisieren zu lassen. Für Leukämiepatienten bringt jeder neu Registrierte die Chance, wieder ganz gesund zu werden. Typisieren lassen kann sich jeder zwischen 17 und 45 Jahren, der gesund und in körperlich guter Verfassung ist. Details zur Aufnahme als Stammzellspender sind unter der Internetadresse https://www.akb.de/stammzellspende/blutstammzellspender-werden zu finden.
Insgesamt betreut die Stiftung AKB heute knapp 310.000 Spender aus Bayern, bislang wurden schon an die 4.000 Stammzellspenden vermittelt, täglich kommen drei bis vier neue dazu. Weitere Informationen gibt es unter www.akb.de und www.bayern-gegen-leukaemie.de
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