Investmentbanking von zu Hause
(Wolnzach/Ingolstadt, hr)von links: Markus Hofmann, Helmut Kundinger und Alber Buchner
Die Welt ist digital! Dieses geflügelte Wort bekommt man heutzutage oft zu hören. Facebook, Twitter und Co. gehören für viel zum Alltag auch der Einkauf und das Bezahlen via Internet ist heute Standard. Vieles lässt sich so ganz bequem von zu Hause aus erledigen – auch was Bankgeschäfte anbelangt. Für eine Anlagestrategie im Investmentbereich allerdings musste man bislang das persönliche Gespräch mit einem Berater suchen. Die Volks- und Raiffeisenbank Bayern Mitte geht hier nun einen ganz neuen Weg. Mit der Plattform „MeinInvest“ können Kunden fondsgebunden quasi vom Wohnzimmer aus investieren.
Investmentbanking von der Couch mit dem Computer als Berater? Das klingt schon ein wenig schräg. Schnell könnte man meinen hier geht, es vor allem ums „Zocken“, doch wie Helmut Kundiger, Generalbevollmächtigter der Genossenschaftsbank betont, ist das eben genau nicht das Ziel von „MeinInvest“. „Wir bieten internet-affinen Kunden über den digitalen Anlageassistenten, einen sogenannten Robo-Advisor, Zugang zu einer zeitgemäßen Geldanlage, die sich aus einem fondsbasierten Portfolio zusammensetzt“, erklärt Kundinger.
Mit dem Programm selbst werden dem Anleger zentrale Fragen über das zur Verfügung stehendes Geld, das Sparziel und die Risikobereitschaft gestellt. Mittels eines komplizierten Algorithmus wird dann ein Investmentvorschlag errechnet und mach einen entsprechenden Portfoliovorschlag. Berücksichtig wird dabei auch die Erfahrung mit fondsgebundenen Anlagen und Aktien. Viele Faktoren, seien es die wirtschaftliche Lage, die Risikobereitschaft und die persönlichen Ziele, fließen in die Berechnungen ein. „Hier wir auch berücksichtigt, ob die eingegebenen Daten realistisch sind“, erklärt Markus Hofmann, Vertriebskoordinator der Bank. Auf eben jene Problemfelder würde der Robo-Advisor den User nicht nur hinweisen, sondern auch entsprechend der zuvor erfragten Informationen handeln. „Bei einem Sparziel von 20.000 Euro in vier Jahren und einem monatlichen dafür zur Verfügung stehenden Betrag von 75 Euro kommt in diesem Fall die Aufforderung, das Ziel zu korrigieren“, erläutert Hofmann. Nachträglich den Sparbetrag in die Höhe zu schrauben, das lässt das System hingegen nicht zu.
Insgesamt bietet „MeiInvest“ gerade jungen, online-affinen Menschen einen guten Einstieg in den Bereich von fondsgebundenen Anlagen. Schon ein Betrag von 25 Euro pro Monat reicht aus, zum eigenen Finanzmanager zu werden. „Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung ist ‚MeinInvest‘ eine gute Ergänzung zu den klassischen Beratungen am Telefon oder im direkten Gespräch“, erklärt Kundinger. Er sieht die Volk- und Raiffeisenbank sbank Bayern Mitte hier schon in einer Vorreiterrolle, denn insgesamt bieten erst zehn Genossenschaftsbanken diesen Service überhaupt an.
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