Naturschützer stellen Luchs-Broschüre vor und tauschen sich über Umweltkriminalität aus
(München / Pfaffenhofen, rt)
Die Gregor Louisoder Umweltstiftung präsentierte in München kürzlich ihre druckfrische Umweltbildungsbroschüre „Luchse in Bayern“. Auf 31 Seiten spannend aufbereitet ist darin alles rund um den Luchs mit kreativen Projektideen und beeindruckenden Fotos zu finden. Darüber hinaus tauschten sich Fachleute zum Thema Umweltkriminalität aus.
Mit dieser in großer Auflage verteilten Broschüre startet die Umweltstiftung eine Informationsoffensive für den Schutz dieser charismatischen Katze in Bayern. Das Heft ist nicht nur für Umweltbildner geeignet, sondern kann auch sehr gut in den Lehrplan von Realschulen und Gymnasien integriert werden.
„2017 bescherte uns in Sachen Luchs freudige, aber auch traurige Nachrichten. Als Modellspezies für internationale Artenschutzbemühungen werden Luchse zwar immer häufiger in Medien und Politik thematisiert, aber fallen trotz allem immer noch der Naturschutzkriminalität in tragischster Art und Weise zum Opfer“, so Franziska Baur, Stiftungs-Fachreferentin Naturschutz Bayern. Die faszinierende und gleichzeitig stark polarisierende Katze habe es weiterhin schwer und benötige dringend Unterstützung. „Die hiesige isolierte Metapopulation stagniert, es ist keine aktive Wiederansiedelung erlaubt und der einzige Trittstein im österreichisch-bayerischen Alpenraum ist mit dem gewaltsamen Tod von Alus unwiederbringlich verloren.“
Die Broschüre soll nun Jung und Alt begeistern, sowie ein Grundverständnis und Verantwortungsgefühl für den „Bayerischen Löwen“ vermitteln – damit sich dieser wieder als Teil unserer Natur heimisch fühlen darf. Auch Konfliktthemen wie der Schutz von Weidetieren, Jagd oder Defizite im Wildtiermanagement kommen zur Sprache. „Die Erfahrungen zeigen: es gibt großen Nachholbedarf, Unsicherheiten und Wissenslücken, welche wir mit diesem gelungenen Material schließen möchten.“
Autor und Luchsforscher Peter Sürth stellte zusammen mit Louisoder-Stiftungsfachreferentin Franziska Baur die druckfrische Luchs-Broschüre vor. Fotos: Alfred Raths
Das Heft entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Luchsforscher Peter Sürth. Als einer der wenigen Experten mit umfangreicher Feldforschung in Luchsgebieten ist er in der Umweltbildung aktiv und kann sein Wissen praxisnah vermitteln. Er hat durch seine eigenen Erfahrungen in den Karpaten keinen Zweifel, dass ein Zusammenleben von Luchs und Mensch – auch in Bayern – funktionieren kann. „Luchse in Bayern“ gibt es kostenlos und auch in großen Stückzahlen über die Mailadresse info@umweltstiftung.com und die Broschüre steht gleichzeitig zum Download unter www.bayern-wild.de zur Verfügung.
Im Anschluss an die Vorstellung der neuen Broschüre gab es einen Informationsaustausch zum Thema Umweltkriminalität, unter anderem mit Fachleuten aus Naturschutzverbänden und der Polizei, an dem auch Vertreter des LfU-Netzwerks Große Beutegreifer aus Pfaffenhofen beteiligt waren.
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