Ehemaliges Zählerwerk soll Boardinghouse werden
(Pfaffenhofen, wk)Der Bauausschuss hatte sich schon mehrere Male mit dem ehemaligen E.On Zählerwerk in der Ingolstädter Straße gegenüber vom Eisstadion befasst. So war der erste Versuch des Eigentümers gescheitert, dort Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber zu schaffen, was aber vom Bauausschuss abgelehnt wurde, da wegen der Wohnnutzung Konflikte mit Lärm von der Eissporthalle und den Sportplätzen befürchtet wurde.
Grafik: Stadt Pfaffenhofen
Beim Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bereich im September 2015 hatte der Bauausschuss nämlich 2015 eine „sensible Nutzung“ des Gebäudes durch Betiebsleiterwohnungen, Beherbergungsbetriebe, Boardinghäuser, Arbeiterunterkünfte, soziale Einrichtungen mit wohnähnlicher Nutzung für das Gebäude ausgeschlossen. Inzwischen ist die Stadtverwaltung nach erheblicher juristischer Beratung schlauer geworden und will die Nutzung als Boardinghouse mit ca. 80 Zimmern und ca. 150 Betten durch die Aufstellung eines Bebauungsplans erlauben – ein recht radikaler Schwenk nach juristischer Nachhilfe!
Ein Boardinghouse ist ein Beherbergungsbetrieb und hat hotelähnlichem Charakter, ist aber auf eine längere Nutzungsdauer ausgerichtet; in der Regel nutzen Firmen Boardinghäuser für Mitarbeiter, die über längere Zeit in einer Region eingesetzt werden, da dies in der Regel günstiger ist als Hotelzimmer – die Zimmer sind eher wie Appartements eingerichtet. Um aber längeres Wohnen zu vermeiden will die Stadt einen Durchführungsvertrag abschließen, der eine maximale Nutzung der Zimmer von 6 Monaten festlegt. Ein Problem sind aber die notwendigen Stellplätze: die auf dem ausgewiesenen 53 Parkplätze sind nach Meinung des Bauamtes zu wenig, gefordert werden 60. Andere Städte mit Boardinghäusern schreiben je Zimmer 0,75 Stellplätze vor – hier muss der Bauherr also noch nachbessern oder Zimmer reduzieren.
Bauvorhaben Fa. Hipp
Schneller behandelt und zugestimmt wurde dem Antrag der Firma Hipp auf Neubau eines 5-stöckigen Verwaltungsgebäudes mit Kantine auf dem Firmengelände. Die erforderlichen 120 Stellplätze sollen in einem neu erbauten Parkhaus untergebracht werden. Keine Zustimmung, bis auf 3 Gegenstimmen, fand der Antrag auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Wolfsberg, da das Grundstück im Außenbereich liegt und keine Privilegierung als landwirtschaftliches Grundstück genießt. Außerdem ist das Grundstück am Teich im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen. Anders lag die Anfrage für den Bau eines Einfamilienhauses in Affalterbach, hier hatte der Bauausschuss keine Bedenken.
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