Keine Berufsfeuerwehr – aber trotzdem absolut professionell
(Pfaffenhofen, wk)Die Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins Pfaffenhofen im Casino der Sparkasse bot wieder einmal Gelegenheit, sich darüber klar zu werden, was diese Männer und Frauen als Floriansjünger alles leisten, mit welchem Engagement sie bei der Feuerwehr für Schutz und Sicherheit der Pfaffenhofener und auch der Landkreisbürger arbeiten, denn Feuerwehrler machen die Arbeit freiwillig und ehrenamtlich, nicht nur bei Einsätzen auch bei Schulungen und Übungen.
Die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhofen ist der Stadt das Geld wert, dass sie für Gerätschaften und die Feuerwehr zur Verfügung stellt. Bürgermeister Thomas Herker berichtete von den Vorgesprächen zum Haushaltsplan 2018 der Stadt, bei dem es übelicherweise bei den verschiedensten Haushaltsansätzen fragend heiß „ Brauchen wir das wirklich““, doch bei der Feuerwehr wird immer wieder die Frage gestellt „Reicht das denn?“. Und mit Altbürgermeister Hans Prechter als Feuerwehrreferenten hat er natürlich immer einen Unterstützer an seiner Seite.
Die Jahreshauptversammlung war wieder einmal der Zeitpunkt, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. So ging der Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Denk auf die verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen des Vereins im letzten Jahr ein, doch zuvor wurde eine Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder wie Franz Schmuttermayr oder Johann Weinzierl eingelegt.
Der Feuerwehrverein hatte zum Jahresende 2017 insgesamt 273 Mitglieder, die sich immer wieder bei den verschiedenen Veranstaltungen trafen wie beim Kesselfleisch-Essen, bei der Floriansmesse, bei Kameradschaftsabenden, Feuerwehr-Gründungsfesten, beim Schweigemarsch zum Totensonntag oder bei Weihnachtsfeiern. Unter den 273 Mitgliedern sind 94 Mitglieder aktive Feuerwehrleute. Einen großen Erfolg konnte die Feuerwehr mit ihrem Tag der offenen Tür erzielen, bei dem sehr vielen Besuchern die Vielseitigkeit der Feuerwehrleute und die aktuelle Ausrüstung, wie die neue Drehleiter, aufgezeigt wurde. Karl-Heinz Denk verwies auch auf die Sportgruppe, die bei verschiedenen Leistungstest gute Plätze erzielen konnte.
Roland Seemüller als 1. Kommandant der Wehr lieferte einen lebhaften Bericht über die insgesamt 235 Einsätze, bei denen die Feuerwehrleute gefordert waren, davon waren mit 146 Einsätzen technische Hilfeleistungen, 87 Brände und 2 Sicherheitswachen, insgesamt 29 Einsätze mehr als 2016. Bei der Brandbekämpfung waren 13 Kleinbrände, 9 mittlere Brände, 2 Großbrände und ein ganz großer Rest ausgelöste Brand- und Gefahrenmeldeanlagen, die der Feuerwehr die größten Sorgen bereiten, da immer wieder Fehlalarme vorherrschten. Bei den technischen Hilfeleistungen dominierten Wohnungsöffnungen, Verkehrsunfälle mit z.T. Ölspuren auf der Fahrbahn und Sturm- sowie Unwetterschäden. 38 Personen wurden gerettet und betreut, wozu aber auch 5 Tote zählten. Insgesamt 90 Prozent der Einsätze bezogen sich auf das Stadtgebiet Pfaffenhoben, der Rest auf den Landkreis. Sehr lobend äußerte sich Roland Seemüller über die Anschaffung der neuen Drehleiter, die durch eine gemeinsame Ausschreibung mit Vohburg und Reichertshofen günstiger für 595.000 Euro beschafft werden konnte. Das Durchschnittsalter der Aktiven liegt bei 38 Jahren und die Tagessollstärke der Wehr war immer gegeben, so dass im Notfall genügend Leute ausrücken konnten. Er schloss seine Darstellung mit: „Wir sind die Feuerwehr und von uns erwartet man die Hilfe“.
Der 2. Kommandant, Manfred Schweiger, berichtete über die umfangreichen Schulungen und Übungen, die notwendig sind, um das Wissen der Mannschaft zu erhalten und auszuweiten. Die aktiven Feuerwehrler leisteten im letzten Jahr insgesamt 7.600 Stunden mit Einsätzen (3.069), Übungen (3.350), Lehrgängen (686) und Öffentlichkeitsarbeit (495). Die umfangreichsten Lehrgänge entfielen auf Maschinisten, Zugführer, Gruppenführer und Atemschutzträger, Kraftfahrer und die Modulare Trupp-Ausbildung (MTA). Außerdem gab es verschiedene Gruppenübungen wie Verkehrsunfall, Hebekissen/hydraulische Winde, Ölschaden und Abdichten/Auffangen. Ein anderer Großteil der Übungen war auf die Inbetriebnahme der neuen Drehleiter zurückzuführen, auch damit verbunden der „Korbführerschein“ oder das neue Hubrettungsgerät. Eine große Gemeinschaftsübung mit den Ortsteilfeuerwehren Uttenhofen und Tegernbach wurde bei einem angenommenen Brand eines Bauernhofes in Eja durchgeführt.
Jugendwart Martin Grabmair berichtete von der Jugendgruppe, die aktuell 7 Personen umfasst und mit denen viele Übungen und Veranstaltungen durchgeführt wurden. Als Werbemaßnahme schreibt die Stadt alle 12-Jährigen an und versucht Interesse für die Feuerwehr zu wecken.
Den Kassenbericht lieferte in gewohnt lockerer Weise Bernd Kirchhoff und konnte recht positive Zahlen vermelden: „Wir sind auf einem soliden Niveau angekommen“.
Alle Daten und Fakten der Feuerwehrarbeit wurden in einem umfangreichen schriftlichen Jahresbericht vorgelegt, der wie jedes Jahr sehr professionell von Florian Nischwitz mit seinen Redaktionsteam erarbeitet wurde.
Bei den Grußworten der Ehrengäste erläuterte Kreisbrandrat Armin Wiesbeck die Entwicklungen der technischen Ausstattung der Feuerwehren im Landkreis wie Flutpumpen, Schlauchwagen mit 2.000 Meter Schlauchlänge, aber auch Fahrertrainings für Feuerwehrfahrer und Lehrgänge für Atemschutzträger. Pfaffenhofens Polizeichef Fink dankte der Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft und ging auch kurz auf eine Brandserie seit 2016 ein, die aber inzwischen abgestellt sei.
Nach all den vielen Reden gab es noch Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr und Beförderungen, danach konnten die Anwesenden, darunter auch Stadträte, die Kochkunst der Feuerwehr probieren, denn es gab Schnitzel mit Kartoffelsalat und nebenbei einen alten Film des Bayerischen Rundfünks über die Feuerwehr in Pfaffenhoofen aus den 60er Jahren.
Ehrung für 30 Jahre ....und für 50 Jahre
Ernennungen und Beförderungen Dank für lange Tätigkeit als Zugführer
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