Auf die Truppe ist Verlass
(Wolnzach, rt)
Auf ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung erreichte die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wolnzach im örtlichen Feuerwehrhaus eine gute Nachricht vom Rathauschef. Demnach können sie bald mit zusätzlichen Einnahmen rechnen. Außerdem ernteten sie verdientermaßen ein großes Lob.
Uli Schechinger wies als Vorsitzender des Feuerwehrvereines in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr darauf hin, dass die Öffentlichkeitsarbeit breiten Raum einnehme. So habe man neben der Kreation eines neuen Logos einen Pavillion angeschafft, der sich offiziell „Einsatz-Mehrzeweck-Zelt“ nennt. Zudem sei die im Dezember „scharf geschaltete Hompage“ überarbeitet worden. Die neueste Errungenschaft sei eine Foto-Rückwand. Die gleich bei der Versammlung verwendet wurde. „Ganz erfreulich entwickelt“ habe sich der „Helferl-Lauf 10!“, Dabei handelt es sich um einen speziellen Lauf der Feuerwehrleute, die personell in den „Lauf 10!“, der alljährlich in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk stattfindet, stets sehr umfangreich eingebunden sind und deswegen daran nicht teilnehmen können.
Genau 167 Einsätze mit 1.599 Stunden zählte Kommandant Werner Fuchs auf, die von 69 Aktiven, darunter zwei Frauen, bewältigt wurden. Zwei Großfeuer, die allerdings in der Nachbargemeinde Rohrbach ausbrachen, seien ganz besonders in Erinnerung geblieben. Mehrheitlich handle es sich um Technische Hilfeleistungen, genau 101, zu denen die Floriansjünger gerufen werden, die 45 Brände machen dagegen lediglich 27 Prozent der Einsätze aus. Personalsorgen habe die Wolnzacher Wehr „rund ums Jahr“ gehabt. Das Problem dabei sei insbesondere die Sicherstellung der Tagesbereitschaft. Doch da gibt es Licht am Horizont, wie sich bei der Versammlung zeigte. Denn der Rückgriff auf neu eingestellte Bauhof-Mitarbeiter zeigt erste Wirkung. Fleißig geübt wurde aber auch. Fuchs konnte dazu über 1.566 Stunden bei 72 Veranstaltungen dieser Art zählen; alle freiwillig und unentgeltlich geleisteten Aufwandszeiten zusammengenommen fielen für die Feuerwehrleute 5.565 Stunden an. Der Kommandant erwähnte unter Hinweis auf die Sirene am Jugendzentrum, dass diese auch der Bevölkerungsalarmierung diene. Ärgerlich sind für die Wehr jedoch die verhältnismäßig häufigen Fehlalarme in der Biomasse-Heizkraftanlage.
Der stellvertretender Jugendwart Jürgen Brüstl freute sich über sieben Neuzugängen in 2017 und lobte das Engagement des Feuerwehr-Nachwuchses, der 738 Stunden unterschiedlicher Tätigkeiten zusammenbrachte. Zehn Jugendliche, darunter ein Mädchen, sind derzeit dabei.
Der Bericht des Kassiers Ferdinand Schmidpeter fiel durchwegs positiv aus. Doch habe er sich über die Kleingeld-Einzahlungsgebühren bei den Banken sehr geärgert. Überdies seinen die Spendenzuwendungen rückläufig und Ausgaben für die Mitgleiterwerbung ,achten eine großen Kassenposten aus. Am Ende gab es dann sozusagen nur noch als Formalie die einstimmige Entlastung des Vereinsvorstands.
Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU) brachte eine wirklich erfreuliche Nachricht mit zur Versammlung: Die Mieteinnahmen für die am Schlauchturm angebrachte Mobilfunkantenne „gehen in Richtung Feuerwehr“, so sein Versprechen. Der Rathauschef bedauerte in seinem Grußwort, dass es „keine kurzfristige Lösung“ für die Fehlalarme der Brandmeldeanlage des Heizkraftwerks geben werde. Voraussichtlich sei dort zur Abhilfe eine sechsstellige Eurosumme zu investieren. „Über kurz oder lang wird da was geschehen müssen.“
Machold lobte die Wolnzacher Wehr als eine, die „jeden Tag der Woche eine schlagkräftige Truppe vor Ort ist, auf die man sich verlassen kann." Generell müsse man allerdings überlegen, "welche Aufgaben haben die Feuerwehren wirklich". So seien etwa Einsätze auf den Autobahnen personell aufwändig und bis zum Jahr 2039 stünden wohl nicht mehr so viele Floriansjünger zur Verfügung wie noch heute. Dies sei, so die Botschaft mit Blick auf den anwesenden CSU-Landtagsabgeordneten Karl Straub, kein befriedigender Zustand. So könne es beispielsweise nicht sein, dass ein Arbeitgeber seine bei der Feuerwehr tätigen Mitarbeiter entbehren müssen, nur weil ein Verunfallter meine, ein bestimmtes Abschleppunternehmen von weither beauftragen zu müssen. Derweil die Feuerwehr deswegen mehrere Stunden die Absicherung der Unfallstelle übernehmen müssen.
Personalien:
15 Jahre Vereinszugehörigkeit: Simon Binder, Julia Mirlach, Andreas Neuhauser und Benedikt Schmidt
30 Jahre Vereinszugehörigkeit: Werner Fuchs und Rudi Kollmannsberger
Ernennung zum Oberfeuerwehrmann: Thomas Eberl
Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann: Jürgen Brüstl, Rudi Kollmannsberger und Kevvin Laukant
Übernahme in den aktiven Dienst: Michael Neuhäuser und Christian Zwick
Verabschiedung nach 20 Jahren als Standartenträger: Johann Schöffmann
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.