Jazz fetzt im „incontri“
(Rohrbach, wk)Zu einem Jazzkonzert der Extraklasse kamen neben Stammgästen sehr viele jazzbegeisterte Gäste in die Kulturwerkhalle des „incontri“ Fördervereins für Kulturveranstaltungen in die Waaler Straße nach Rohrbach. Zu Gast war der international bekannte Schlagzeuger und Musikpädagoge Harald Rüschenbaum aus München mit seinem Jazzorchester „Klangland“, einer Zusammenstellung international erfahrener Musiker und Preisträgern aus den Reihen des Landesjugend Jazzorchesters Bayern.
Was die siebenköpfige Band ablieferte war ein hervorragender Abend unter dem Titel „…einfach Musik“. Anfangs schien die Bühne fast zu klein für die Formation, doch jeder fand Platz und nutzte die Freiheit für seine musikalischen Improvisationen und Interpretationen, denn das war das, was dieses kleine „Orchester“ ausmachte: jeder ein hervorragender Solist an seinem Instrument, doch im Zusammenspiel einfach genial und Harald Rüschenbaum schaffte es immer wieder, mit einem verschmitzten Lächeln die Zuhörer leicht zu verwirren, wenn er zum Beispiel ein Stück ganz langsam ausklingen ließ, die Töne immer leiser wurden um bald danach in einem leichten Donnern, Wind-und Wellenrauschen mit ganz kleinen Einzeltönen das Stück zu beenden (Stella by Starlight, u.a. bekannt von Miles Davis). Die Gäste waren von jedem Stück begeistert und spendeten immer wieder heftigen Applaus, besonders den jeweiligen Solisten.
Harald Rüschenbaum
Harald Rüschenbaum ist als Drummer einer, der seine Freunde anschieben konnte, ohne sie zu überrennen oder zu dominieren, aber seine Handschrift ist bei den Arrangements deutlich zu spüren, gerade wenn es um die präzisen Einsätze seiner Bandkollegen geht. Und trotzdem hatte jeder die Freiheit für seine Soli wie bei „Falling Grace“ von Steve Swallow oder „Yes or No“ von Wayne Shorter.
Harald Rüschenbaum bot als das letzte Stück des Abends „Vera Cruz“ an und meinte verschmitzt, „alles andere liegt in Euren Händen“ und das Publikum reagierte nach dem Ende entsprechend, so dass die Musiker wieder auf die Bühne kamen (das war ja gewollt) um das Stück „Peace“ von Horace Silver zu spielen, das anfangs ruhig daher kam um dann später mit mehr Rhythmus die Gäste zu begeistern. Als wirklich allerletztes Stück wurde dann Miles Davis´ Stück „Nardis“ interpretiert und die Musiker mit langanhaltendem Applaus verabschiedet.
Es spielten: Harald Rüschenbaum (Drums, Percussion), Martin Fredebeul, Valentin Preissler, Jonas Brinkmann (alle Saxophon), Vincent Eberle (Trompete), Walter Lang (Klavier) und Nils Kugelmann (Kontrabass).
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