Glückwünsche zum 80. Geburtstag
von links: Kirchenpfleger Hans Penger, Johanna Widmann, Altbürgermeister Adolf Widmann, Pfarrer Stephan Rauscher, Bürgermeister Karl Ecker.
Altbürgermeister Adolf Widmann feierte gestern seinen 80. Geburtstag. Bei sich zu Hause in Reichertshausen empfingen und bewirteten er und seine Frau Johanna die vielen Gratulanten. Bürgermeister Karl Ecker überbrachte die offiziellen Glückwünsche der Marktgemeinde und überreichte einen Präsentkorb.
Der rüstige Jubilar erfreut sich noch guter Gesundheit und packt nicht nur zuhause im eigenen Garten gerne selber mit an. „ Mir geht es gut und ich kann das machen, was ich mir vornehme“ so Adolf Widmann gestern bei seiner Geburtstagsfeier. Nach wie vor ist er in zahlreichen Vereinen und kümmert sich um die Belange seines Heimatdorfes. Aber ein Projekt würde ihn schon noch ganz besonders reizen, verriet er. Die Geschichte des Marktes Au ab dem Zeitpunkt seiner ersten urkundlichen Erwähnung. Die Schwierigkeit dabei ist aber, dass es erst ab 1100 verlässliche Quellen gibt.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Adolf Widmann eine Schneiderlehre und arbeitete in diesem Beruf bis April 1959 in München. Dann sattelte der damals 21-Jährige beruflich um und begann eine Ausbildung zum Verwaltungsbeamten bei der Landeshauptstadt München. Zur Ausbildung zum gehobenen Dienst trat er 1963 eine Stelle beim Landkreis Freising an. Im gleichen Jahr heiratete er Johanna Bauer, mit der er zwei Kinder großzog.
Von 1978 bis 1990 war Adolf Widmann Geschäftsstellenleiter der VG Zolling. Seit Februar 1965 war er Gemeindeschreiber und Standesbeamter der Gemeinde Reichertshausen. Ideale Voraussetzungen für ein kommunales Wahlamt, für das er sich 1990 bewarb. In diesem Jahr wurde der CSU-Kandidat Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Au bis 1996.
Seine große Leidenschaft ist die Erforschung der Heimatgeschichte. So entstand bald eine Verbindung mit Dr. Georg Schneider, der die Geschichte von Reichertshausen in vier handschriftlich verfassten Büchern niedergelegt hatte und den Wunsch äußerte, das alles in einer Chronik zu veröffentlichen. Über die Volkshochschule Au erhielt Adolf Widmann Kontakt zu Josef Brückl, „der mir Lehrmeister und Förderer zugleich war“, wie er heute sagt.
Gemeinsam mit Georg Rock veröffentlichte der Autor Widmann 1979 seine „Chronik von Reichertshausen“, nach „In fünf Wanderungen durch den Markt Au i. d. Hallertau“ seine zweite heimatgeschichtliche Arbeit, der bis heute 17 weitere Schriften und Bücher folgen sollten. Insgesamt 26 Beiträge aus der Feder Adolf Widmanns finden sich in der Publikation „Amperland“, der Heimatkundlichen Vierteljahresschrift für die Kreise Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck.
Als Kulturschaffender gestaltete er die Maibäume in Au, Reichertshausen und Zolling, errichtete ein Marterl bei Willertshausen oder renovierte ein historisches Feldkreuz im Tannet. Weitere Initiativen waren die Rekonstruktion des Hochaltars in „St. Stephanus“ in seinem Heimatdorf und die Errichtung eines Gedenksteins bei Aign für am 13. Juni 1944 ganz in der Nähe ermordete amerikanische Soldaten nach dem Absturz eines Bombers der US Air Force. Schließlich arbeitet Adolf Widmann seit 1988 für den Landkreis Freising in der „Kommission für Mundartforschung“ von Professor Anthony Rowley mit.
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