Breitbandausbau sorgt für Gesprächsstoff
(Mainburg, sh)Das Thema Breitbandausbau beschäftigt die Hopfenstadt sowie die Ortschaften im Umkreis schon seit geraumer Zeit. Auch 2018 steht das Thema für Bürgermeister Josef Reiser und seine Stadtratskollegen ganz oben auf der Agenda. Mithilfe des sog. „Vectorings“, das Bestandteil im Bayerischen Breitbandförderprogramm ist, möchte die Telekom bis Ende des Jahres alle Höfe mit höheren und vor allem schnelleren Übertragungsraten versorgen. Im Stadtrat wurde das neue Verfahren kürzlich diskutiert aber auch kritisiert.
Der Vortrag von Herrn Räbiger führte Bürgermeister Reiser (SLU) und seinen Ratskollegen mittels einer kurzen Bestandaufnahme vor Augen, welche Gebäude und Bauplätze noch mit schnellerem Internet versorgt werden müssen. Er fügte hinzu, dass sehr hohe Kostensteigerungen aufgetreten seien, bedingt durch den Fachkräftemangel und die hohe Nachfrage an der neuen Technologie.
Seit November 2017 ist der Einsatz des Übertragungsverfahrens „Vectoring“ im bayerischen Förderprogramm zulässig. Vectoring erreicht Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload, wie Räbiger darlegte. 30 Mbit/s werden mit Vectoring bis zu einer Entfernung von ca. 950 Meter (alt 350 Meter) erreicht. Die im Stadtgebiet von Mainburg aufgebauten Telekom-DSLAMs sind bereits empfangsfähig für diese neue Technologie. Die Aktivierung erfolge laut Räbiger ohne Zusatzkosten für die Stadt und soll bis Ende 2018 erfolgen.
Auf Nachfrage von ÖDP Stadträtin Annette Setzensack müssen Modems, die älter als 2 Jahre sind ausgetauscht werden, da diese nicht mit dem Vectoring kompatibel sind. Mittels Vectoring können wesentlich mehr Anschlüsse mit 30 Mbit/s versorgt werden, als dies jetzt mit der Übertragungstechnik VDSL der Fall ist. Dadurch können bei der geplanten zweiten Breitband Ausbauwelle Kosten eingespart werden. Dies ist angesichts der enorm gestiegenen Ausbaukosten von besonderer Bedeutung.
Obwohl der Referent Räbiger betonte, dass die 30 Mbit/s „überall hin reichen“, hatte so mancher im Stadtrat seine Bedenken hinsichtlich der Effizienz der neuen Technologie. „Wir hinken dem Stand der Technik trotzdem noch hinterher“, so die Meinung des CSU Fraktionsvorsitzenden Kastner. „Die 30 Mbit sind nicht besonders viel“, fand auch FW-Stadtrat Edi Brücklmeier, der befürchtet, dass das „Vectoring“ mehr verspricht, als es am Ende hält. Kritik gab es auch von Edgar Fellner (SPD) dafür, dass man „einen Haufen Geld ausgebe“ für eine vergleichsweise schwache Leistung.
„Wir haben ein Endziel vor Augen und erhalten entsprechende Fördergelder für den Ausbau, also müssen wir irgendwann anfangen, auch wenn es kleine Schritte sind“, entgegnete Reiser, der froh darüber sei, dass man im Rahmen des bayerischen Höfeprogramms von den Neuerungen profitieren könne. Die Auswirkungen des Übertragungsverfahrens Vectoring sollen deshalb in der zweiten Breitband-Ausbaustufe berücksichtigt werden. Es werden nur noch die Anschlüsse ausgebaut, die dann noch nicht mit mindestens 30 Mbit/s versorgt sind.
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