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Geschotterte Parkplätze sollen Situation entschärfen

(Wolnzach, hr)

Das Thema Altmann hat immer wieder für ausgiebige Diskussionen im Wolnzacher Gemeinderat gesorgt - man erinnert sich beispielsweise an die Gleisverlegung, die parkenden Autotransporter oder die Zufahrtssituation an der Freisingerstraße. Dieses Mal war weniger das Vorhaben der Firma, sondern mehr ein Satz im Beschlussvorschlag der Stein des Anstoßes.

Eigentlich war man sich grundsätzlich wieder einmal einig, doch der Teufel steckte sprichwörtlich erneut im Detail. Aufgrund der geplanten Baumaßnahmen zur Hochwasserfreilegung im Firmenbereich der ARS Altmann AG werden dort Stellplätze für Pkws und Lkws wegfallen. Diese sollen, so der Wunsch der Firma, vorübergehend auf zwei angrenzenden Grundstücken geschaffen werden. Insgesamt ist hier eine rund 6200 Quadratmeter im Gespräch.

„Wir kennen die Situation der Rückstaus und wollen dies in der Zukunft unbedingt vermeiden“, so Bürgermeister Jens Machold (CSU). Wie er weiter betonte, ist sowohl die Firma selbst, auch die Gemeinde, wie auch das Landratsamt engagiert hier eine Lösung zu finden, noch dazu, da es sich um einen Schulweg handelt. Dass man also für diese vorübergehende Nutzung seitens des Gemeinderates grünes Licht geben musste, darüber bestand über alle Grenzen schnell Einigkeit.

Worüber jedoch erheblich diskutiert wurde, war folgender Satz: „Gleichzeitig soll eine entsprechende Überplanung der vorgenannten Flächen geprüft werden. Die Marktverwaltung wird daher beauftragt, die diesbezügliche Überprüfung vorzunehmen“, heißt es in der Vorlage. Während der Rathauschef betonte, dass dies keinen Automatismus für eine dauerhafte Flächenausweitung beinhaltet, aber dass man sich dieser Option auch nicht generell verbauen will. Die SPD-Fraktion sah darin „eine Salamitaktik“ oder eine Art vorauseilenden Gehorsams. „Wir sollten nur das beschließen, was jetzt für diese Phase der Baumaßnahmen notwendig ist“, so Marianne Strobl.

Dass es dabei aber um mehr geht, also nur den dritten Bauabschnitt, sondern um die generelle Situation der Park- und Stellplätze und dass ein Bürgermeister auch in den Verhandlungen mit Behörden einen gewissen Handlungsspielraum braucht, das schien zu diesem Zeitpunkt in den Hintergrund getreten zu sein. Man sah seitens der Sozialdemokraten einen Automatismus, wo es keinen gab, und wollte so den Beschlussvorschlag auch getrennt wissen.

Eine Diskussion die Wolnzachs ehemaligen Bürgermeister Josef Schäch (FDP/UW) deutlich zu weit ging. „Wir geben dem Bürgermeister heute nur den Handlungsspielraum mit der Firma zu verhandeln“ und fügte an: „Der Bürgermeister lässt sich hier noch das Plazet des Gemeinderates geben. Wir waren damals nicht so sensibel.“

Insgesamt – und das betonte am Ende auch Machold – geht es nicht nur darum, die jetzige Notsituation zu lösen, sondern zu einer dauerhaften Verbesserung für beide Seiten zu kommen. „Wir befinden uns hier in sehr konstruktiven Gesprächen mit der Firma Altmann, wie die Situation generell verbessert werden kann.“ Hierfür wird am Ende nicht nur firmenintern Planer einzuschalten sein, sondern eben auch Fachbehörden. Damit diese aber auch – zum Beispiel zu den genannten Flächen entlang der Freisingerstraße – Aussagen treffen, braucht es eine Überplanung, ähnlich wie in Burgstall. Dort wollte die Firma Altmann eine Reparaturhalle für Waggons errichten. Die Gemeinde hat dieses Verfahren eröffnet, oder anders formuliert hatte den "Mut" trotz zahlreicher Bedenken nicht von Haus aus Nein zu sagen. Im Endeffekt kamen jedoch vom staatlichen Bauamt nun massive Einwände, dass dieses eine erhebliche Umplanung erforderlich machen würde und das entsprechende Verfahren aktuell nicht mehr weitergeführt wird. „Wir bekommen nur auf konkrete Fragen Antworten von Behörden und Fachstellen“, so der Rathauschef.

Dennoch – trotz der Erfahrung aus Burgstall und den Worten Schächs stimmten am Ende nicht nur Max Wallner und Peter Rech (beide FDP/UW/BGW), sondern auch die SPD-Fraktion gegen den Vorschlag. Mit 17:6 Stimmen wurde er jedoch angenommen.
 

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