Luz amoi - Kirschblütenzeit in Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, aem)
Am gestrigen Freitagabend spielte die Freisinger Band „Luz amoi“ auf Einladung des Pfarrgemeinderates Pfaffenhofen bereits zum sechsten Mal im voll besetzten Pfarrheim vor etwa 200 Gästen auf. Ihr neues Programm „Kirschblütenzeit“ beinhaltete überwiegend Selbstkompositionen mit erdigen Zwiefachen, vertrauten Walzermelodien und schmissigen Jodlern. Authentisch und mitreißend begeisterten die fünf Freisinger Musiker das Publikum
„Kirschblüten sind Pflanzen und die brauchen Licht. Genau passend zum heutigen Lichtmesstag“, leitete Waltraud Daniel, Vorsitzende des Pfaffenhofener Pfarrgemeinderates, den knapp dreistündigen vergnüglichen Abend ein.
„Wir freuen uns immer, hier in Pfaffenhofen spielen zu dürfen“, so Bandleader Stefan Pellmaier, „wobei ich schon Angst hatte, dass uns Veitshöchheim Konkurrenz machen könnte“. Auch seien seine Bandmitglieder und er „a bisserl aufgeregt“, weil der letzte Auftritt „Kirschblütenzeit“ schon vier Monate her sei.
Weiter ging es mit dem Song „Steilhang“, der übernächste Woche seinen ersten Geburtstag feiert. Dazu holte Pellmaier weit aus und erklärte, wie diese Nummer zustande gekommen war. Seine Freundin und jetzige Ehefrau liebt Skifahren. Er weniger, obwohl er Sohn eines Ski-Lehrers sei. Nichtsdestotrotz brüstete er sich damit. Als die Beziehung enger wurde und mittlerweile vier Kinder geboren waren, war klar, dass es während der Faschingsferien jährlich in den Skiurlaub geht. Seine Kinder und seine Frau lieben das Skifahren. Und im Februar vergangenen Jahres – als die Urlaubswoche im Schnee wettertechnisch gesehen eher trüb war – schrieb er „Steilhang“. „Zur Verarbeitung oder Bewältigung“, blinzelte Pellmaier ins Auditorium.
An einem Mittwoch im März entstand in Zeiten einer Schlecht-Wetter-Depression das Lied „Regentag“, welches zunächst an ein bekanntes Leonard-Bernstein-Stück erinnerte, dann aber Fahrtwind aufnahm und unter dem Zusammenspiel der fünf Musiker Stefan Pellmaier, Manuela Schwarz, Johannes Czernik, Stefanie Pellmaier und Dominik Hogl Takt für Takt bayrischer wurde und man glaubte, die Regentopfen, die an das Fenster klopfen, hören zu können.
„Einfach leb'n“ - war eine von Johannes Czernik gesungene Hommage an den italienischen Lebensstil und der Zwiefache „Schleifer“ animierte die Gäste zum Mitklatschen und -wippen ebenso wie das Stück „Passt scho“, welches mit vielen Bravo-Rufen endete.
Nach der Pause, in welcher der gesamte 16köpfige Pfarrgemeinderat (als Erkennungszeichen ein weißes Oberteil und eine Jeans) hervorragend für die Bewirtung sorgte, ging es rasant mit einem bunten Stelldichein der vielfältigen Instrumente weiter auf der musikalische Reise. Ob beim „Fuhrmo'' oder „dem Hasenräuber“; an vielen Stücken hingen Erinnerungen, die Stefan Pellmaier gar nett zu erzählen wusste. Der Hasenräuber begann dann auch mit Tönen aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ und wandelte sich wunderbar in einen bayrischen Afrobeat, zu welchem Czernik gesanglich den leichtfertigen Umgang mit der Umwelt anprangerte.
Nicht unerwähnt bleiben darf hier die Leidenschaft, mit welcher alle fünf Freisinger ihre Instrumente beherrschen. Allen voran natürlich Stefanie Pellmaier mit ihrer Geige und Manuela Schwarz, die behände zwischen Hackbrett und Harfe balancierte. Auch der Mann im Hintergrund, Dominik Hogl, entlockte seinem großen Streichinstrument, dem Kontrabass, harmonische Töne.
Nach drei Zugaben ging ein vergnüglicher Abend kurz vor 23 Uhr zu Ende. Die einzige traurige Nachricht des Abends verkündete der Bandleiter selbst, nämlich: Es gibt noch keine neue CD von diesem Programm.
Wer Luz amoi jedoch live sehen will, hat hierzu die nächste Gelegenheit am Samstag, den 17. März 2018 in Wendelstein.
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