Neue Kunst im Rathaus
(Geisenfeld, wk)Während draußen in der Innenstadt die Fieranten des Lichtmess-Marktes langsam ihre Stände abbauten, trafen im Rathaus die ersten Gäste zur Vernissage der Kunstausstellung „WerksART“ von Marianne (Mucki) Dolleschel und Renata Sadovská ein. Wie Bürgermeister Christian Staudter bei der Begrüßung feststellte, waren unter den Besuchern auch Freunde von Mucki Dolleschel aus der Region.
Marianne Dolleschel stellte erstmals im Geisenfelder Rathaus aus, ebenso die zweite Künstlerin Renata Sadovská, die erst seit kurzem in Geisenfeld lebt, während Mucki Dolleschel schon sehr viele Lebensjahre in ihrer Heimatstadt verbracht hat. Christian Staudter und Mucki Dolleschel kennen sich übrigens schon seit Schulzeiten am Ingolstädter Scheiner-Gymnasium. Nach ihrem Pharmaziestudium begann sie ihren künstlerischen Weg mit Töpferarbeiten nachdem sie Unterricht bei einer Münchener Töpfermeisterin genommen hatte und gab ihr Wissen später in VHS-Kursen weiter. Doch vor gut 15 Jahren fand sie Gefallen am Malen mit Acrylfarben und bildete sich bei Hanni Goldhardt (Rackertshofen) sowie durch Selbststudium (wie Internet und Galeriebesuche) weiter. Laudator Roland Kreitmeier lobte ihre Arbeiten, da diese alle Facetten ihrer Persönlichkeit widerspiegelten und ordnete ihren Malstil dem abstrakten Expressionismus zu, dabei hätte sie ihren Malstil selbst immer weiter entwickelt. Und in ihren Bildern würden Betrachter immer wieder etwas Neues entdecken. Beim Malen gebe sie sich ein Grundkonzept vor und lasse sich dann treiben, bis sie mit dem Endprodukt zufrieden sei.
v.l.: Renata Sadovská, Marianne Dolleschal
Renata Sadovská kam aus beruflichen Gründen (Gartengestaltung) aus der Slowakei nach Geisenfeld und malte schon als Kind begeistert. Kulturreferentin Henriette Staudter ging bei der Einführung auf ihre Maltechnik ein, die schon gut 2.000 Jahre alt ist, die Enkaustik – eine Maltechnik, bei der die in reinem Bienenwachs gelösten Farbpigmente mit elektrische betriebenen Geräten heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden. So entstehen herrliche Bilder mit einer einzigartigen Leuchtkraft. Diese Maltechnik hat eine deutlich längere Geschichte als die Ölmalerei, denn schon im antiken Ägypten gab es schon Mumienportraits, die noch heute eine hohe Leuchtkraft besitzen. Und der Begriff Enkaustik besteht schon unverändert seit der griechischen Antike und leitet sich vom griechischen Wort enkauston, eingebrannt, ab.
Begrüßt wurden die Gäste bei der Vernissage durch die „Schmankerl-Musi“ mit Karoline Frey an der Harfe und Silvia Kaufmann am Hackbrett. Dass Hackbrett und Harfe gut zusammen passen bewiesen die beiden Damen nicht nur mit bayrischen Musikstücken – es gab auch Pop- und Rockmusik, z. B. von Elvis, was sie auch später beim Imbiss im Ratssaal bewiesen.
Die Bilder von Marianne Dolleschal (im gesamten Treppenhaus des Rathauses sowie im Cafe „Maximilians“) und von Renate Sadovská (in den Gängen des 1. und 2. Stockwerks) können natürlich während der täglichen Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 5. Juni besichtigt werden.
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