Winter-Impressionen
(Mainburg, ce)Schlittenfahren am Salvatorberg
Was für ein Schatz sich im Nachlass des Fotografen Gschwendtner verbirgt, wird erst nach und nach sichtbar. Sein Geschäft befand sich zunächst im Mittermiller-Gassl, dann in der Christoph-Scheffler-Straße. Der Käufer der alten Immobilie erkannte vor dem Abriss den Wert der Fotos und übergab sie dem Stadtmuseum.
Still, autofrei und eingeschneit: Der Marktplatz vor 60 Jahren
Dort werden gerade über 4.000 Negative gesichtet und sortiert, denn einen großen Nachteil hat der Fund: Der Fotograf hat keine Beschriftungen hinterlassen, keine Jahreszahlen, keine Namen. So wird zunächst nach Themen geordnet, passend zur Jahreszeit fanden sich herrliche Winterbilder.
Hoch und lange lag der Schnee, es war deutlich kälter, das wird gleich klar. Und die schwarz-weiss Aufnahmen liefern erstaunliche Einblicke. Etwa auf den Marktplatz, verschneit und noch gänzlich ohne Autos, die alte Kirche steht noch und das Mädchenschulhaus. Einsam leuchtet ein kleiner Christbaum. Ganz still liegt der Salvatorberg oder der Friedhof, fröhlich trägt auf dem nächsten Bilder der Postbote die Post aus.
Kreuzweg hinunter vom Christlberg, tief verschneit
Der Fotograf hat seine Bilder liebevoll und genau arrangiert, wie Gemälde wirken manche. Auch die scheinbaren Zufallsfotos sind komponiert und wirken umso stimmungsvoller. Das alte und das ganz alte Mainburg taucht auf in den Bildern. So genau, dass man neugierig und nostalgisch wird, so liebevoll, dass es fast wehmütig macht. Man friert beinahe beim Anblick des vielen Schnees, freut sich mit den Kinder auf dem Schlitten. Die Stadt hat sich sehr verändert in wenigen Jahrzehnten, das wird auf den Bilder klar.
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