Wenn Geister mit Nonnen tanzen
(Hettenshausen, aem)
Beim gestrigen ausverkauften Schäffler- und Musikantenball im Hettenshausener Schrätzenstaller ging voll die Post ab. Die Band Party Mugger PM 5 spielte bereits vergangenes Jahr auf und heizte dem tanzwütigen Publikum mit ihrem gesamten Repertoire ordentlich ein. Gegen 22 Uhr gab es einen ersten Showteil der Faschingsgesellschaft Paartal-Au Waidhofen e.V. und gegen Mitternacht war eine weitere Überraschung der Pfaffenhofener Schäffler geboten. Für das leibliche Wohl sorgte natürlich der „Schrätz“ mit seinen Schmankerl und der einmalige Busbringdienst hatte in den frühen Morgenstunden ordentlich zu tun.
Absolut detailgetreu und stilecht war diese Gruppe Pfaffenhofener zum ausgelassenen Tanzen und Feiern nach Hettenshausen gekommen. Die sieben Zwerge hatten ihre für die Bergwerksarbeiten nötigen Utensilien wie Harke oder Laterne dabei und umrahmten das wunderschöne Schneewittchen. Die dazugehörige „böse“ Schwiegermutter (hinter Reihe Mitte), die immer wieder ihr Spiegelbild betrachtete, war auch dabei. Das Spiegelein flüsterte ihr zu, dass leider nicht mehr sie die Schönste im Land sei. Wenn wundert's da schon, dass sie mehr als verhärmt wirkte.
In der Bar herrschte bereits um 21 Uhr Hochbetrieb
Die Speisen beim Schrätzenstaller munden nicht nur ausgezeichnet, sondern sind zudem auch eine wahre Augenweide. Die Küche hatte an diesem Abend sehr viel zu tun und die flinken Bedienungen sausten eifrig hin und her.
Ihre Lieblichheit Nicole I. und seine Tollität Marcus II. von der Faschingsgesellschaft Paartal-Au Waidhofen e.V. entführten das Auditorium in magische Welten und ins Reich der Träume mit dem wunderschönen Prinzenwalzer samt perfekten Hebefiguren. Waghalsige Akrobatik zu fetzigen Rhythmen zeigten dann die Rock'n-Roller. Seit mittlerweile über 10 Jahren werden die Tänzerinnen und Tänzer von der doppelten Rock'n Roll Weltmeisterin, Beate Wolf, trainiert. Professionelle Fußtechniken gepaart mit anspruchsvollen Tanzfiguren brachten tosenden Applaus.
Zwei Wilderer trauten sich sogar hier in aller Öffentlichkeit mit ihren fünf bereits erlegten Jagdtrophäen aufzutauchen. Sie nahmen ganz ungeniert im Speisebereich Platz, aßen und tranken in aller Ruhe und ließen sich auch noch fotografieren, bevor sie sich gestärkt wieder im großen Saal ins Tanz-Getümmel stürzten.
PM5 lieferte natürlich nicht nur perfekte peppige Tanzmusik, sondern dem Faschingssamstag auch angemessene Polonaisen. Bei „hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“ zogen die Maschkara lachend hintereinander aufgereiht durch den Saal. Gar lustig wurde es dann natürlich, als die Polonaise in der Hocke weiterging. Achtung war natürlich auch angesagt, wenn sich die Schrittrichtung änderte, sprich: Die Polonaise ging rückwärts.
Dass selbst die Geistlichkeit sich an Fasching amüsieren wollte, zeigte dieser Tisch voller Nonnen und Patres. Allerdings wollten sie nicht gleich entdeckt werden und hatten sich an einem Tisch im hinteren Bereich der Empore zurückgezogen. (Anmerkung der Redaktion: Bei den frommen Frauen und Männern handelt es sich eigentlich um die Kasperl der Schäffler und sie gehören allesamt der Pfaffenhofener Stadtkapelle an).
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