Romantik mitten im Fasching
(Pfaffenhofen, hr)Lorenz Blattert und Max Rädlinger nahmen ihr Publikum mit auf Schuberts Winterreise und beeindruckten dabei mit einer gekonnten Interpretation des Romantikers.
Es war ein völlig anderes Konzert, als man es am Faschingssonntag erwarten würde. Während die Jecken mit einem fröhlichen Helau die Fastnacht und vor allem sich selbst feierten, entführten die beiden Regensburger Studenten die Zuhörer in die romantische-melancholische Welt von Franz Schubert. Ein gewagtes Unterfangen – dennoch gab es auch in Pfaffenhofen jene, die mit der närrischen Zeit wenig anzufangen wussten, oder anders formuliert, die lieber in Schuberts Melancholie schwelgten, als draußen Helau zu rufen. Und so ließen sie sich im Rathaussaal entführen auf eine Winterreise, durch tief verschneite Landschaften, über starre Flüsse hin zu Bäume ohne Blätter.
„Es ist mein Lieblingszyklus von Schubert“, erklärt Lorenz Blattert, der gemeinsam mit Max Rädlinger dieses Werk nicht nur pianistisch, sondern auch stimmlich neu interpretiert hat. Ein Ansinnen, das den beiden perfekt gelungen ist. Nicht nur mit den zum Teil virtuosen, teils sehr leisen Klavierpassagen, sondern viel mehr noch durch ihren Gesang wussten die beiden Regensburger zu beeindrucken. Es war fast ein wenig so, als befinde man sich selbst auf einem Spaziergang durch die eisige Winterlandschaft – nur die Stimmung die Schubert in seinem Opus transportierte, ist am Ende eine, die beide nicht jeden Tag brauchen. „Musiker sind eher lebensfrohe Menschen“, so Max Rädlinger.
Dennoch, die sehr gelungene Inszenierung lud dazu ein, die Gedanken einfach einmal schweifen zu lassen und den Alltag zumindest für eine kleine Weile hinter sich zu lassen.
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